Wo gibt es genug fürs Geld?

Handel Eine Ranking-Agentur hat Verbraucher befragt, in welchen Geschäften sie Preis und Qualität angemessen finden. Die Ergebnisse überraschen.

Wonach alle Kundinnen und Kunden streben, ist häufig gar nicht so leicht zu erkennen: ein gutes Preis-Leistungsverhältnis gilt als Ziel aller Einkäufe. Das heißt, dass Verbraucher für gute Produkte auch mehr zu zahlen bereit sind, qualitativ weniger ansprechende müssen entsprechend günstiger sein, um noch als attraktiv bewertet zu werden. Das Verhältnis muss eben stimmen. Kunden erwarten Produkte, die ihre Versprechen halten und ihren Anforderungen gerecht werden.

Bei welchen Produkten das für wen stimmt, ist individuell verschieden. Ist dem einen allein schon ein Markenname auf dem neuen Pullover beispielsweise mehr Geld wert ist, muss es für die andere für den gleichen Betrag eine höhere Qualität sein. Eine Kundin schätzt die Produkte von Aldi, der andere hält die von Lidl für besser im Sinne es – und da ist es wieder – Preis-Leistungsverhältnisses. Auf der anderen Seite stehen die Interessen der Unternehmen, die nach einer möglichst großen Marge streben. Denn jeder Kauf ist im Grunde ein Tauschhandel, bei dem beide Seiten versuchen, das Ergebnis für sich zu optimieren.

Wie Verbraucher Unternehmen aus verschiedenen Branchen hinsichtlich dieses Kriteriums beurteilen, hat die Rating- und Rankingagentur ServiceValue für das SZ Institut in ihrer Studie „Bestes Preis-Leistungsverhältnis“ untersucht. Für das Ranking wurden laut eigenen Angaben Verbraucherurteile zu 984 Unternehmen aus 56 Branchen erhoben und ausgewertet. Dazu wurde eine Umfrage durchgeführt, deren Teilnehmen die Unternehmen mit Noten zwischen 1 (ausgezeichnet) und 5 (schlecht) bewerten konnten.

Zusammenfassend erklärt Claus Dethloff, Geschäftsführer der ServiceValue GmbH dazu: „Niedrige Preise sind für Kundinnen und Kunden nur dann wirklich vorteilhaft, wenn auch die Leistungen, die sie dafür erhalten, stimmen.“ Diese beiden Parameter seien untrennbar miteinander verwoben, sodass mitunter auch bei dem höherpreisigen Anbieter das Preis-Leistungsverhältnis letztendlich als günstiger wahrgenommen werden könne.

Doch nun zu den Ergebnissen. Unter den Fashion-Discountern, also eher niedrigpreisigen Bekleidungsketten, liegt Takko Fashion ganz oben. Takko betreibt aktuell rund 2000 Filialen in 17 europäischen Ländern und will in den kommenden drei Jahren weitere 300 eröffnen. Das vergangene Jahr hat die Kette mit einem Rekordumsatz von 1,3 Milliarden Euro abgeschlossen, auch das aktuelle Jahr läuft nach eigenen Angaben erfolgreich. Auf Rang zwei auf dieser Liste findet sich NKD, weitere Fashion-Discounter wie Primark oder Kik wurden nicht bewertet.

Auch bei den Lebensmitteldiscountern ist eine sehr bekannte Kette an der Spitze: Die Studienteilnehmer sind mit dem Preis-Leistungsverhältnis bei Lidl besonders zufrieden. Der umsatzstärkste Discounter hierzulande hat weltweit rund 12.000 Filialen in 31 Ländern, allein in Deutschland sind es mehr als 3200 Filialen. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Lidl einen Umsatz von fast 32 Milliarden Euro. Damit liegt Lidl vor seinen härtesten Konkurrenten, Aldi Süd und Aldi Nord, die ebenfalls „sehr gut“ abschnitten und rund 20 beziehungsweise 15,7 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Penny und Netto Marken-Discount schlossen mit der Bewertung „gut“ ab.

In der Übersicht der Drogerien fehlen große Akteure wie Müller oder DM. Als Sieger wird Rossmann ausgerufen, eine Kette mit über 2300 Filialen in Deutschland und einem Umsatz von 15,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Bei den Non-Food-Discountern, die vorrangig keine Lebensmittel, sondern andere Produkte verkaufen, schnitt Action am besten ab. Die stark wachsende Kette, die sich für dieses Jahr das Ziel gesetzt hatte, jeden Tag mindestens eine neue Filiale zu eröffnen, scheint die Befragten zu überzeugen. In Deutschland gibt es bisher 600 Geschäfte, es ist nach Frankreich der zweitgrößte Markt für den Händler. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 betrug der Umsatz 7,3 Milliarden Euro. Auf Action folgen in der Kundengunst Tedi, Centershop, Mäc Geiz und Kodi.

Die Studienteilnehmer wurden auch zum Modehandel befragt. Besonders zufrieden waren sie mit Bershka. Bershka ist eine Marke der spanischen Inditex-Gruppe, die unter anderem auch Zara und Massimo Dutti besitzt. Ihr Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2024 rund 2,9 Milliarden Euro. Bershka hat nach eigenen Angaben 854 Ladengeschäfte in 68 Märkten und bietet eher günstige Mode an. Mit „sehr gut“ landeten ganz oben unter anderem auch die Marken TK Maxx, Jack & Jones, Zara und Reserved, mit „gut“ schnitten beispielsweise Mango, Hugo Boss, Vero Mode und H&M ab.

„Sondervermögen kommt nicht an“

Infrastruktur Die Baubranche in Brandenburg schwächelt weiterhin, vom Sondervermögen haben die Betriebe bislang nichts, kritisiert das Handwerk.

Sondervermögen, Herbst der Reformen und Bau-Turbo: Mit der deutschen Wirtschaft soll es endlich wieder bergauf gehen und verschiedene Maßnahmen-Pakete sollen es richten. Auch in Brandenburg ist es allerhöchste Zeit. Die Konjunkturumfragen der Industrie- und Handelskammern waren zuletzt in Teilen alarmierend. In bestimmten Branchen des Handwerks rutscht die Geschäftslaune immer weiter ab – insbesondere im Bauwesen.

Im Bauhauptgewerbe in Ostbrandenburg beurteilen nur noch 28 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut, die Mehrheit bezeichnet das Geschäft lediglich als befriedigend, wie der aktuelle Konjunkturbericht der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) (HWK FFO) zeigt. Auch in Südbrandenburg bekommen die Betriebe das anhaltende Tief in der Bau-Branche zu spüren. Rund 40 Prozent der hier tätigen Handwerksunternehmen haben aktuell weniger Aufträge als noch im Vorjahr, laut Erhebung der Cottbuser Handwerkskammer.

Wobei es zu differenzieren gilt: Schwierig sehe es vor allem für Unternehmen aus, die im Hochbau arbeiten, also primär Wohnhäuser errichten, erläutert Frank Ecker, Geschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). „Im Bereich des Tief- und Gewerbebaus sieht es deutlich anders aus.“ Er kritisiert: „Das Sondervermögen für Investitionen in Baumaßnahmen und Infrastruktur kommt bei den Betrieben bisher nicht an.“

Baugenehmigungen gestiegen

Allerdings ist laut jüngstem Bericht des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen wieder leicht angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass die Talsohle mittlerweile durchschritten ist“, sagt der Geschäftsführer, wenngleich die Erwartungshaltung bei den betroffenen Betrieben höher gewesen sei. „Das, was die Politik versprochen hat, kommt noch nicht an.“

Im März 2025 wurde das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastruktur von Bund und Ländern beschlossen – noch bevor sich die neue Bundesregierung gebildet hatte.

An Brandenburg sollen davon rund drei Milliarden Euro fließen. Die Hälfte erhalten die Kommunen zur eigenverantwortlichen Verwendung für Investitionen in Infrastruktur, Brand- und Katastrophenschutz, Innere Sicherheit, Bildung und Sport. Die andere Hälfte soll die Gesundheitsversorgung sichern und die Digitalisierung vorantreiben.

Mühlen mahlen langsamer

Doch noch hat die dafür notwendige Gesetzgebung die parlamentarischen Mühlen nicht vollständig durchlaufen. Erst im Oktober haben Bundestag und Bundesrat dem entsprechenden Gesetz zugestimmt. Was noch fehlt, ist die Bund-Länder-Vereinbarung und daran anschließend die notwendige Landesgesetzgebung, damit das Geld wirklich fließen kann, erklärt Ulrike Grönefeld, Sprecherin des Finanzministeriums in Brandenburg. „Ziel ist es, dass dies noch möglichst in diesem Jahr passiert.“

Der Präsident des Handwerkskammertages Brandenburg, Robert Wüst, zeigt sich ungeduldig – nicht nur hinsichtlich Sondervermögen, sondern auch anderer groß angekündigter Vorhaben: „Der viel beschworene ‚Herbst der Reformen‘ bleibt bislang hinter den Erwartungen zurück.“ Es brauche spürbare Entlastungen, einen wirksamen Bürokratieabbau und die Senkung der Sozialabgaben. „Stattdessen drohen neue Belastungen durch weiter steigende Beiträge.“

Weitere Sorgenkinder

Auch HWK-Geschäftsführer Ecker mahnt zur schnellen Umsetzung. „Es müssen jetzt Ergebnisse kommen, die Betriebe werden unzufriedener.“ Die Versprechungen der neuen Bundesregierung hätte Hoffnung geschürt. „Jetzt muss geliefert werden.“

Halten die Betriebe im Bauhandwerk denn weiter durch? Bislang gebe es zumindest keine Auffälligkeiten bei den Insolvenzen, so Frank Ecker. Auch sei die Lage nicht so dramatisch wie etwa noch vor 25 Jahren. „Gerade im Bereich Modernisierung und Sanierung gibt es noch viel zu tun, was sich auch im Auftragsvorlauf widerspiegelt – hier liegt der Durchschnitt bei 9,4 Wochen“, ergänzt Astrid Köbsch, ebenfalls Geschäftsführerin der HWK FFO.

Ein anderes Sorgenkind im Handwerk sind die Hersteller von Nahrungsmitteln. Sie kämpfen schon länger mit hohen Energie- und Rohstoffkosten, die sie jedoch nicht vollständig auf die Preise umlegen können, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Geschäftsführung der Kammer führt hier insbesondere Bäcker und Fleischer an, da diese zusätzlich noch von anderen gesellschaftlichen Entwicklungen betroffen sind. „Bei jüngeren Generationen spielt die vegane oder vegetarische Ernährung eine größere Rolle“, so Ecker. Und die Bäcker müssen sich gegen die häufig günstigeren Gebäcke an Theken in Supermärkten oder Tankstellen durchsetzen. Daher bewerten 75 Prozent der Betriebe aus dem Nahrungsmittelgewerbe die Lage als schlecht. Ihnen wird das Sondervermögen wahrscheinlich keine große Hilfe sein.

PCK-Ölraffinerie Schwedt hofft auf Ausnahme bei den US-Sanktionen gegenüber Rosneft

Die USA verbieten Geschäfte mit russischen Öl-Konzernen, um Putin in der Ukraine zum Einlenken zu bewegen. Die PCK-Erdölraffinerie Schwedt hofft auf eine Ausnahme.

Schwedt. London ist auf die deutschen Sonderbedürfnisse bezüglich der neu verhängten Sanktionen des Vereinigten Königreichs gegen den russischen Öl-Sektor eingegangen. Die deutschen Tochterunternehmen des russischen Staatskonzerns Rosneft sind von den britischen Sanktionen ausgenommen. Denn dadurch sind jegliche Geschäftsbeziehungen der PCK-Raffinerie, die formell mehrheitlich der deutschen Rosneft-Tochter gehört, nach Großbritannien nicht gefährdet. Rosneft Deutschland steht unter Treuhandverwaltung des Bundes und ist daher von der russischen Muttergesellschaft abgekoppelt. Einnahmen aus Schwedt oder anderen deutschen Rosneft-Beteiligungen gelangen nicht nach Russland und füllen nicht die Kriegskasse von Wladimir Putin, versichert das Bundeswirtschaftsministerium.

Aber lässt sich auch die US-Administration unter Donald Trump von einer solchen Sonderbehandlung für die deutschen Töchter in Bezug auf ihre Strafmaßnahmen überzeugen? Trump hatte am Donnerstag Sanktionen gegen die beiden russischen Öl-Konzerne Rosneft und Lukoil bekanntgegeben. Das Bundeswirtschaftsministerium, das die Sonderregelung mit Großbritannien ausgehandelt hatte, sagte in Bezug auf die US-Strafmaßnahmen am Freitag: „Entsprechend der gemeinsamen Zielsetzung der G7 gehen wir davon aus, dass die Maßnahmen der Vereinigten Staaten sich nicht gegen die in Treuhand des deutschen Staates geführten Tochtergesellschaften von Rosneft in Deutschland richten sollen.“ Eine „General License“ für die deutschen Rosneft-Töchter gibt es von den USA bisher nicht. Die Drähte nach Washington liefen am Freitag heiß. „Wichtig ist, dass wir etwaige Rechtsfragen zum Umgang mit Rosneft Deutschland schnellstmöglich auch technisch klären“, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Ein Ergebnis gab es bis zum Abend noch nicht. Bei den Verhandlungen eingebunden ist auch Brandenburg. „Die Lage ist aktuell sehr dynamisch, die Landesregierung ist zu den US-Sanktionen in enger Abstimmung mit der Bundesregierung und der Geschäftsführung der PCK“, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Burkhard Woelki von Rosneft Deutschland sagte, man tue alles, um die Ausnahmegenehmigung bei der US-Administration zu erwirken. Bertrand Malmendier, Rechtsanwalt der Rosneft Oil Company, ist der Ansicht, dass es aus US-Sicht keine Gründe gibt, die Genehmigung durch die US-Finanzbehörde zu verweigern.

Autos haben immer öfter viele Mängel

Mobilität Fahrzeuge werden öfter beanstandet – weil diese zunehmend älter sind. Am häufigsten ist die Elektrik betroffen.

Flensburg. Im vergangenen Jahr haben die Prüfer bei den regelmäßigen Hauptuntersuchungen an 144.074 Personenkraftwagen gefährliche Mängel bescheinigt oder sie gar für verkehrsunsicher erklärt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Das waren 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr – obwohl sogar etwas weniger Autos untersucht wurden. Ganz ohne Beanstandung endeten 65,1 Prozent der Hauptuntersuchungen – 0,6 Prozentpunkte weniger als 2023.

Insgesamt begutachteten die Prüfer von TÜV, Dekra und Co. vergangenes Jahr gut 22 Millionen Autos. 11.700 Mal erklärten sie den Pkw dabei für verkehrsunsicher, das bedeutet, dass der Wagen nicht mal mehr aus eigener Kraft vom Hof fahren darf – diese Zahl sank sogar etwas. 132.374 Mal sahen sie gefährliche Mängel. Diese Fahrzeuge dürfen nach der Prüfung nur noch nach Hause oder in die Werkstatt gebracht werden und müssen nach der Reparatur zur Nachuntersuchung. Erhebliche Mängel diagnostizierten die Prüfer 4,6 Millionen Mal – diese Fahrzeuge dürfen noch gefahren werden, müssen aber „unverzüglich“ repariert und ebenfalls zur Nachuntersuchung gebracht werden. Geringe Mängel gab es zwei Millionen Mal, keine Mängel wurden 14,4 Millionen Mal festgestellt.

Ein wichtiger Grund für die gestiegene Zahl schwerer Mängel könnte sein, dass weniger relativ neue und mehr alte Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden. Hier dürfte sich bemerkbar machen, dass in den vergangenen Jahren deutlich weniger Neuwagen gekauft wurden als in der Zeit davor. Zudem gibt es schon lange den Trend, dass das durchschnittliche Fahrzeugalter steigt. Jüngere Fahrzeuge werden sehr viel seltener beanstandet als alte. Autos im Alter von null bis drei Jahren kommen zu 90 Prozent ohne Beanstandung durch die HU, im Alter von acht bis neun Jahren sind es noch 71 Prozent und bei den Autos, die zehn Jahre oder älter sind, nicht einmal mehr die Hälfte.

Am häufigsten beanstandeten die Prüfer Licht und Elektrik, gefolgt von der Bremsanlage sowie dem Bereich Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen.

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