80.000 Enten betroffen
Gesundheit Nach einem Vogelgrippefall in Altfriedland gibt es nun einen weiteren Fall in Neuhardenberg. Der Kreis MOL verschärft die Schutzvorkehrungen.
Erst vor zehn Tagen mussten 2700 Enten in den von Vogelgrippe befallenen Ställen der Firma JoBe in Altfriedland getötet werden, weil sich der Vogelgrippebefall bestätigt hatte. Jetzt gibt es einen weiteren Fall in den Ställen der Firma am Windmühlenberg in Neuhardenberg.
Seit Freitagnachmittag liegen dem Kreis die Ergebnisse des Landeslabors vor, so Kreissprecherin Johanna Seelig. Der Verdachtsfall wurde bestätigt. Am Samstag will sich das Land vor Ort ein Bild von der Lage machen. Dabei wird geklärt, ob „nur“ die 35.000 Tiere im südlichen Stallkomplex getötet werden müssen oder alle 80.000 Enten, die am Windmühlenberg gemästet werden. Vorsorglich ruft sie alle Geflügelhalter dazu auf, ihre Tiere einzustallen und sie so vor der Infektion durch Wildvögel zu schützen.
Immer wieder neue Ausbrüche
In den Neuhardenberger Ställen der JoBe GmbH hatte bereits 2017 die Geflügelpest gewütet. Die Tötung von 27.000 Enten in den von Vogelgrippe befallenen Ställen der Firma JoBe war damals erfolgt. In den Folgejahren gab es immer wieder Vogelgrippefälle im Oderbruch. So musste in den Jahren 2021 und 2022 bei Gorgast rund 10.000 bzw. 19.000 Puten gekeult werden.
Zum aktuellen Fall wollte sich JoBe-Geschäftsführer Niklas Krumsiek auf Nachfrage nicht äußern. Nach Angabe des Landkreises werden dort am Windmühlenberg rund 80.000 Enten gemästet, die getötet werden müssten, wenn sich der Verdacht bestätigen sollte. In dem Fall wird der Landkreis auch eine neue Allgemeinverfügung erlassen, in der die Grenzen der Sperr- und der Schutzzonen neu definiert werden, so Johanna Seelig. Es gebe bereits einen weiteren Verdachtsfall im Kreis. Dabei handelt es sich um 50.000 Masthähnchen in Neutrebbin.
Vorsorglich ruft sie alle Geflügelhalter in Märkisch-Oderland auf, ihre Tiere einzustallen und somit wirksam vor der Vogelgrippe zu schützten. Als Sofortmaßnahme wurde festgelegt, dass die am Wochenende geplante Kleintierschau in Letschin ohne Geflügel stattzufinden habe.
Letschin in der Schutzzone
Vereinsvorsitzende Elke Bublitz teilte mit, dass bereits die Enten, Gänse und Hühner aus der Sporthalle Letschin abgeholt wurden. Dort sind nur noch Kaninchen und Tauben zu sehen. Grund ist der neue Fall in Neuhardenberg, durch den auch Letschin in den Bereich der Vogelgrippeschutzzone rückt.
Menschen, Fahrzeuge oder Geräte können das Virus passiv übertragen – etwa durch anhaftenden Staub, Kotpartikel oder Wassertröpfchen, warnt das Umweltministerium. Dies führt leicht zur Einschleppung in bisher virusfreie Geflügelbestände sowie Wildvogelpopulationen und kann dort zu weiteren Ausbrüchen führen. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Deshalb hat auch der Altfriedländer Verein Langes Haus seine für Sonnabend geplante Vogelwanderung abgesagt.
Vor zehn Tagen mussten schon 2700 Enten in den Ställen in Altfriedland getötet werden.