NS-Raubgut in Bundesbesitz?

Berlin. Bei mindestens zwei von sieben Streichinstrumenten im Bundesbesitz hat ein Forschungsvorhaben „mögliche NS-verfolgungsbedingte Entziehungen oder problematische Erwerbsumstände“ herausgefunden. Bei keinem der untersuchten Objekte konnte die Herkunft als unbedenklich bewertet werden, wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) mitteilte. Untersucht wurden demnach fünf Violinen, eine Viola und ein Cello, die als „Meistergeigen“ ab 1941 vom NS-Propagandaministerium erworben wurden. Zwar sei in mehreren Fällen eine „plausible Rekonstruktion des Erwerbungskontextes“ möglich. Jedoch gebe es bei einigen der Streichinstrumente erhebliche Lücken in deren Herkunftsgeschichte.

1951 wurden die Streichinstrumente im Zuge verwaltungsinterner Nachforschungen ermittelt und dem Vermögen der Bundesrepublik Deutschland zugeführt. Heute sind sechs der sieben Instrumente über den Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben an junge Musiker verliehen. Eine Violine ist als Ausstellungsstück im Musikinstrumenten-Museum in Berlin zu sehen.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL