Online am Pranger
Serie „Schattenseite“ thematisiert Missbrauch privater Daten im Internet.
Köln. Was passiert, wenn jemand anonym im Internet über Gerüchte, Skandale und Verfehlungen von Teenagern schreibt? Dieser Frage geht die Thrillerserie „Schattenseite“ nach, die auf einem Roman des YouTubers Jonas Ems beruht. Die sechs Folgen sind am Sonntag im Ersten zu sehen.
Bei der Trauerfeier für einen durch Suizid gestorbenen Teenager bekommen die Schüler anonyme Push-Nachrichten auf ihr Smartphone: Wenn es innerhalb eines Countdowns eine bestimmte Zahl an Klicks gibt, enthüllt die „Schattenseite“ ein Geheimnis. Und plötzlich landen private Chats, Videos und Fotos öffentlich im Netz.
Die Serie des Regie-Duos Özgür Yildirim und Alison Kuhn fokussiert sich allerdings nicht auf die mentalen Folgen, die das Preisgeben intimster Geheimnisse auf die Teenager hat. Der Mehrteiler driftet vielmehr schnell ab zur bekannten Krimi-Frage: Wer war es? Nebenbei werden Themen wie Mobbing, Drogen, Vergewaltigung, Essstörungen, Outings und toxische Eltern-Kind-Beziehungen abgehandelt, was etwas überfrachtet wirkt. Dennoch bringen das Format und der Cast frischen Wind in die deutsche Serienlandschaft.
„Schattenseite“, ARD, Sonntag, 21.45 Uhr