Erholungsgrundstücke sollen teurer werden

Finanzen Die Stadt Strausberg plant, die Mieten ab dem kommenden Jahr zu erhöhen. Mit welchen Kosten müssen Hobbygärtner in Zukunft rechnen?

Ruhe finden, Blumen pflanzen, eigenes Gemüse ziehen: Glücklich ist, wer ein Erholungsgrundstück nutzen kann. In Strausberg gibt es 170 dieser Grundstücke, die sich im Eigentum der Stadt befinden. „Weitere 45 Vertragsverhältnisse bestehen durch die Vermietung von kommunalen Grundstücksflächen an anliegenden Wohngrundstücken“, informiert Stadtsprecherin Anna Dünnebier auf Nachfrage.

Die Flächen sind hauptsächlich zur Freizeitgestaltung und Erholung gedacht, dienen jedoch nicht als Hauptwohnsitz. Datschen und Wochenendhäuschen sind in Ordnung; im Unterschied zu Kleingartenflächen gibt es „keine Auflagen, die im Kleingartengesetz verankert“ sind, wie Markus Czychi, Leiter Technische Dienste, im jüngsten Bauausschuss erklärte.

Bisher unter dem Marktwert

Soweit so gut, wären da nicht die Nutzungsentgelte, die laut Verwaltung gerade in Zeiten knapper Stadtkassen im Vergleich äußerst günstig sind. Warum? Czychi beantwortete die Frage so: „Wir haben einfach an der Stelle lange nichts getan, um zu erhöhen.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf ein externes Gutachten, das als Grundlage für eine neuerliche Preisfindung diente und Vergleiche mit anderen Kommunen im Land Brandenburg beinhaltet: „Wenn wir uns den Markt anschauen, sind wir deutlich unter Marktwert unterwegs.“

Laut der Vorlage sollen durch Anhebung der Nutzungsentgelte ab 2026 rund 280.000 Euro jährlich; ab 2031 etwa 387.000 Euro jährlich in die Stadtkasse fließen. Bisher sind es nach Angaben der Verwaltung 130.500 Euro. Wie die Entgelte für die einzelnen Grundstücke steigen sollen, ist im Infokasten veranschaulicht.

Seit dem Sommer 2025 ist intensiv über die Nutzungsentgelte beziehungsweise Mieten diskutiert worden. In der ersten Ausschussrunde war eine starke Erhöhung von im Durchschnitt 124 Euro Mehrkosten pro Grundstück im Monat im Gespräch. Das ist nun mit der stufenweisen Erhöhung vom Tisch: „Jetzt sind wir bei 72 Euro“, so Markus Czychi.

Entscheidung fällt im November

„Wir sehen hier einen Rahmen, der möglich ist, um Mehreinnahmen zu generieren und auch den Haushalt langfristig zu schützen“, fasste der Leiter Technische Dienste für die Mitglieder des Bauausschusses zusammen. Offenbar kann ein Großteil der Gremienmitglieder den Vorschlag befürworten. Neben dem Bau- und Finanzausschuss wurde auch im Hauptausschuss mehrheitlich empfohlen, die Erhöhungen zu befürworten.

In der Strausberger Stadtverordnetenversammlung am 6. November soll über die Vorlage final abgestimmt werden.

Filiale bleibt in der Stadt

Post Nach Kündigung des Betreibers und langer Ungewissheit ist jetzt klar: Es wird weiter einen DHL-Standort in Altlandsberg geben.

Wird Altlandsberg bald ohne eigene Post dastehen? Diese Sorge hat viele Altlandsberger in den vergangenen Monaten umgetrieben. Nach der Kündigung des bisherigen Betreibers und wochenlangen Schließzeiten schien das Aus kaum noch abzuwenden zu sein. Doch inzwischen ist klar: Ganz so weit kommt es nicht. Eine Lösung ist gefunden worden.

Wie die Deutsche Post auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, habe man nach Bekanntwerden der Kündigung des bisherigen Partners „intensiv nach einer Nachfolge gesucht – und nun eine neue Betreiberin gefunden“. Sie soll den bisherigen Standort in der Poststraße 6 ab 4. November übernehmen. Im dortigen Laden wird also weiter eine Partnerfiliale der Deutschen Post sein.

Service unverändert

Die Post betont, man sei „im beidseitigen Interesse und natürlich auch mit Blick auf unsere Kunden grundsätzlich an einer langfristigen Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern interessiert“. Die Öffnungszeiten bleiben kundenfreundlich: montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Auch das Leistungsspektrum bleibt unverändert – vom Brief- und Paketversand über DHL-Express bis zum Postident-Verfahren.

Bürgermeister Michael Töpfer hatte in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass die Stadtverwaltung in engem Austausch mit DHL stehe. Er bestätigte, dass es ein Gespräch zwischen ihm und einer Mitarbeiterin des Unternehmens gegeben habe. Ob die gefundene Lösung direkt ein Ergebnis dieses Treffens ist, sei allerdings offen. „Wichtig ist, dass die Menschen in Altlandsberg weiterhin eine verlässliche Postfiliale haben“, sagte Töpfer am 21. Oktober.

Gerüchte, wonach die Postfiliale künftig in die Stadtinformation auf dem Schlossgut zieht, haben sich laut Töpfer nicht bestätigt. Zwar sei diese Möglichkeit zeitweise im Gespräch gewesen. Doch nach Informationen unserer Redaktion hat DHL daran kein Interesse gezeigt. Gründe dafür nannte das Unternehmen nicht. Es entschied sich stattdessen für den alten Standort in der Poststraße.

Damit endet eine Phase der Unsicherheit, die viele Altlandsberger mehr als ein Jahr lang beschäftigt hat. Immer wieder kam es zu kurzfristigen Schließungen – teils wegen Personalmangels, teils ohne Vorankündigung. Kundinnen und Kunden standen mit Paketen vor verschlossenen Türen, ältere Bürger fühlten sich im Stich gelassen. Im August war die Filiale wochenlang geschlossen, nachdem der bisherige Betreiber den Vertrag mit DHL zum 28. Februar 2026 gekündigt hatte. Die Post verwies damals auf Alternativen in Fredersdorf und Radebrück sowie auf Packstationen. Doch viele Altlandsberger empfanden das nicht als gleichwertigen Ersatz. Gerade ältere Menschen, die den persönlichen Service bevorzugen, hatten sich bei der Stadt über die Situation beschwert. In sozialen Netzwerken wurde teils scharf kritisiert, dass die Post es nicht schaffe, vor Ort stabile Strukturen zu sichern.

Die Stadtverwaltung wies wiederholt darauf hin, dass Postdienstleistungen keine originäre Aufgabe der Kommune seien. Dennoch habe man versucht, Gespräche zu vermitteln und mögliche Interessenten zu finden. Die jetzt gefundene Nachfolge könne ein Schritt zu mehr Verlässlichkeit sein, so Töpfer.

Die Wiedereröffnung ist für den 4. November angekündigt. „Es war wichtig, dass wir gemeinsam mit der Deutschen Post eine Lösung finden konnten“, so Töpfer. „Die Menschen hier brauchen diesen Service. Und ich bin froh, dass es nun wieder eine Perspektive gibt.“

Energie-Giganten am Horizont

Repowering Altlandsberg bekommt einen Windpark der Superlative: Bis zu 245 Meter hohe Anlagen sollen ab 2028 Strom liefern. Auch die Bürger sollen profitieren. Trotzdem bleiben viele Fragen.

Es sind Dimensionen, die bei Anwohnern Schwindel auslösen: Fast 250 Meter hoch sollen die neuen Windräder in Altlandsberg werden – höher als der Berliner Dom, fast so hoch wie der Fernsehturm im Osten der Bundeshauptstadt bis zur ersten Plattform. Wenn sie sich erst drehen, sind sie von Strausberg bis an den Berliner Rand zu sehen. Die zentrale Frage bei den Informationsveranstaltungen zu dem ambitionierten Vorhaben lautete daher: Was bringen die neuen Anlagen eigentlich den in der Region lebenden Menschen?

Die Berliner Firma Greenwind will den bestehenden Windpark Altlandsberg modernisieren und erweitern. Alte Anlagen aus den frühen 2000er-Jahren sollen abgebaut, neue mit deutlich höherer Leistung errichtet werden. Im ersten Bauabschnitt sind fünf Windkraftanlagen nördlich von Wegendorf vorgesehen, im zweiten – dem sogenannten Repowering – sollen neun alte Turbinen ersetzt werden. Jede neue Windkraftanlage vom Typ Nordex N163 6X erreicht eine Nabenhöhe von 163 Metern, eine Gesamthöhe von 245,5 Metern und eine Leistung von sieben Megawatt. Laut Greenwind könne jede davon rund 16.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen, genug für etwa 4500 Haushalte. Zusammen sollen die neuen Anlagen rund 64.000 Haushalte versorgen.

Laut Projektleiter Sebastian Olbrich ist der Baustart frühestens 2028 denkbar. Zuvor müsse der Flächennutzungsplan geändert und das Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz abgeschlossen werden. Das soll laut des ambitionierten Zeitplans noch im laufenden Jahr und 2026 geschehen. 2028 könnten sich laut Olbrich die ersten neuen Rotoren drehen. Die Firma betont, dass im Genehmigungsverfahren Umwelt- und Naturschutz, Lärm, Schattenwurf, Denkmalschutz und Flugsicherheit umfassend geprüft werden.

Finanzieller Vorteil

„Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Regionalplanung umzusetzen“, sagte Bürgermeister Michael Töpfer auf der Veranstaltung. „Verhindern können wir das Projekt nicht. Aber wir können versuchen, den größtmöglichen Nutzen für unsere Ortsteile zu erreichen.“ Brandenburg müsse bis 2032 rund 2,2 Prozent seiner Fläche für Windenergie ausweisen – Wegendorf, Wesendahl, Werneuchen und Buchholz lägen mitten in einem Vorranggebiet.

Was dieser Nutzen sein kann, erläuterte Greenwind ausführlich. Neben dem gesetzlichen Windkrafteuro – 10.000 Euro pro Anlage und Jahr – sollen Gemeinden nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz auch an den Erträgen beteiligt werden. Das könnten laut des Unternehmens rund 520.000 Euro jährlich für Altlandsberg sein, wenn alle Anlagen stehen. Doch das dauert. „Diese Summen klingen groß, aber sie fließen erst, wenn die neuen Windräder laufen“, mahnte Töpfer.

Verschiedene Modelle

Damit die Bürger schon vorher profitieren, bietet Greenwind weitere Modelle an: Einen Strombonus für registrierte Haushalte, die einen Ökostromtarif nutzen, oder einen Bürgerstromtarif über das Gemeindewerk, bei dem der lokal erzeugte Strom günstiger angeboten wird. Außerdem seien Nachrangdarlehen mit festen Zinsen und eine Beteiligung an der Betreibergesellschaft einzelner Anlagen denkbar. Wer alles davon profitieren kann, das ist noch nicht endgültig geklärt. Er denke dabei vor allem an direkt betroffene Anwohner in Wegendorf, Wesendahl und Buchholz auf Altlandsberger Seite sowie in Werneuchen, sagte Projektleiter Olbrich.

Töpfer und der Wegendorfer Ortsvorsteher Markus Wenzel favorisieren dagegen eine weitere vorgestellte Variante der Bürgerbeteiligung: Dabei sollen Vereine und Projekte in den betroffenen Ortsteilen 50.000 Euro jährlich bekommen – etwa für Feuerwehr, Jugend oder Kultur.

Doch nicht alle sind überzeugt. „Bis das Geld wirklich ankommt, drehen sich die Windräder längst“, sagte ein Bewohner aus Wegendorf. Eine Frau fragte, ob die neuen Riesen nachts blinken? Projektleiter Olbrich beruhigte: „Die Beleuchtung wird bedarfsgesteuert. Sie leuchtet nur, wenn sich ein Flugzeug nähert.“ Auch der Rückbau alter Fundamente werde geregelt – neue Türme könnten darauf nicht errichtet werden, antwortete der Projektleiter auf Nachfrage.

Einige Besucher kritisierten die schiere Größe der geplanten Anlagen. „245 Meter – das verändert alles – das ganze Wohnumfeld“, meinte ein Wegendorfer. Greenwind verwies auf die technische Effizienz: weniger Anlagen, aber mehr Leistung. In Zahlen: Die neuen Turbinen erzeugen mehr als doppelt so viel Energie wie die alten, die abgebaut werden sollen.

Trotz aller Bedenken blieb es sachlich. Viele Einwohner nutzten die Gelegenheit, im Gespräch und an Informationstafeln ihre Meinung zu den Beteiligungsmodellen zu äußern. Altlandsberg will die Vorschläge nun in den Ortsbeiräten diskutieren lassen. „Wichtig ist, dass die Ortsteile mitreden, wofür die Einnahmen eingesetzt werden“, sagte Töpfer. Bleibt die Frage, ob Geld allein reicht, um Akzeptanz in der Bevölkerung für die riesigen Windräder zu schaffen.

80.000 Enten betroffen

Gesundheit Nach einem Vogelgrippefall in Altfriedland gibt es nun einen weiteren Fall in Neuhardenberg. Der Kreis MOL verschärft die Schutzvorkehrungen.

Erst vor zehn Tagen mussten 2700 Enten in den von Vogelgrippe befallenen Ställen der Firma JoBe in Altfriedland getötet werden, weil sich der Vogelgrippebefall bestätigt hatte. Jetzt gibt es einen weiteren Fall in den Ställen der Firma am Windmühlenberg in Neuhardenberg.

Seit Freitagnachmittag liegen dem Kreis die Ergebnisse des Landeslabors vor, so Kreissprecherin Johanna Seelig. Der Verdachtsfall wurde bestätigt. Am Samstag will sich das Land vor Ort ein Bild von der Lage machen. Dabei wird geklärt, ob „nur“ die 35.000 Tiere im südlichen Stallkomplex getötet werden müssen oder alle 80.000 Enten, die am Windmühlenberg gemästet werden. Vorsorglich ruft sie alle Geflügelhalter dazu auf, ihre Tiere einzustallen und sie so vor der Infektion durch Wildvögel zu schützen.

Immer wieder neue Ausbrüche

In den Neuhardenberger Ställen der JoBe GmbH hatte bereits 2017 die Geflügelpest gewütet. Die Tötung von 27.000 Enten in den von Vogelgrippe befallenen Ställen der Firma JoBe war damals erfolgt. In den Folgejahren gab es immer wieder Vogelgrippefälle im Oderbruch. So musste in den Jahren 2021 und 2022 bei Gorgast rund 10.000 bzw. 19.000 Puten gekeult werden.

Zum aktuellen Fall wollte sich JoBe-Geschäftsführer Niklas Krumsiek auf Nachfrage nicht äußern. Nach Angabe des Landkreises werden dort am Windmühlenberg rund 80.000 Enten gemästet, die getötet werden müssten, wenn sich der Verdacht bestätigen sollte. In dem Fall wird der Landkreis auch eine neue Allgemeinverfügung erlassen, in der die Grenzen der Sperr- und der Schutzzonen neu definiert werden, so Johanna Seelig. Es gebe bereits einen weiteren Verdachtsfall im Kreis. Dabei handelt es sich um 50.000 Masthähnchen in Neutrebbin.

Vorsorglich ruft sie alle Geflügelhalter in Märkisch-Oderland auf, ihre Tiere einzustallen und somit wirksam vor der Vogelgrippe zu schützten. Als Sofortmaßnahme wurde festgelegt, dass die am Wochenende geplante Kleintierschau in Letschin ohne Geflügel stattzufinden habe.

Letschin in der Schutzzone

Vereinsvorsitzende Elke Bublitz teilte mit, dass bereits die Enten, Gänse und Hühner aus der Sporthalle Letschin abgeholt wurden. Dort sind nur noch Kaninchen und Tauben zu sehen. Grund ist der neue Fall in Neuhardenberg, durch den auch Letschin in den Bereich der Vogelgrippeschutzzone rückt.

Menschen, Fahrzeuge oder Geräte können das Virus passiv übertragen – etwa durch anhaftenden Staub, Kotpartikel oder Wassertröpfchen, warnt das Umweltministerium. Dies führt leicht zur Einschleppung in bisher virusfreie Geflügelbestände sowie Wildvogelpopulationen und kann dort zu weiteren Ausbrüchen führen. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Deshalb hat auch der Altfriedländer Verein Langes Haus seine für Sonnabend geplante Vogelwanderung abgesagt.

Gänsehaut und Adrenalin am Bötzsee

Freizeit Die dritten Mondschein-Spiele in Petershagen/Eggersdorf haben mit aufwendigen Kulissen, geschminkten Zombies und überraschenden Schreckmomenten ein intensives Erlebnis für Gruselfans geboten.

Es braucht nicht viel, um sich ordentlich zu erschrecken. Beispielsweise ein plötzlich aus einer Nebenstraße kommendes Auto, eine Spinne neben dem Lichtschalter oder ein bellender Hund hinter dem Gartenzaun. „Um daraus eine Qualität zu machen, waren dutzende Helfer der Dodo-Vereine HaCraFu und Märkische Spielwelten am 17. Oktober im Strandbad am Bötzsee aktiv“, teilte die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf kürzlich in einer Mediainformation mit.

Kulissen und Kunstblut

Es wurden Kulissen aufgebaut, im wilden Wald wurde ein Überwachungssystem installiert und aus Enthusiasten wurden mit viel Kunstblut Zombies geschminkt – die dritten Mondschein-Spiele kamen so professionell daher wie noch nie. „Unter starker Mithilfe des Jugendclubs P/E und in der gewohnt heimeligen Atmosphäre des Hotels ‚Seeschlösschen‘ wurden rund 75 Gruselfreunde – den einen oder anderen hat es vielleicht als Snack auf dem Weg verloren – durch einen Parcours gescheucht, der es in sich hatte“, so die Gemeinde, die betont: „Details bleiben geheim, um interessierten Erstschreckern nicht zu viel der Illusion zu enthüllen.“

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der ureigene Instinkt, davonzulaufen, die Gruppen mit ordentlicher Geschwindigkeit über Stock und Stein sowie durch das Strandbad trieb. Dabei waren sich die Teilnehmer immer wieder sicher, dass ein in der Dunkelheit dahinschlurfender Untoter bei genügend Abstand kein Problem sei – es sei denn, er kam immer näher, weil man sich den Code für das nächste Tor im Zaun nicht gemerkt hatte.

Oder dass die hollywoodgestählten Sehgewohnheiten mit den Laienschminkkünsten mithalten, bis die Kreatur gegenüber einen Schrei irgendwo zwischen Fingernagel auf Tafel und Velociraptor auspackt. Der eiskalte Griff auf Knöchelhöhe, das gruselige Mädchen im Nachthemd mit Stofftier und das überraschende Aufplatzen einer Zeltwand hinter dem rettenden Gegenmittel – an jedem der den Wald durchhallenden Schreie merkte man, wie viel Freude die aktiv gruselnde Seite an ihren Rollen und Möglichkeiten hatte. In diesen Rollen waren die Akteure als „Teil des Spiels“ perfekt getarnt und ganz nah dran an den witzigsten Szenen.

Unvergessliche Freitagnacht

„Ich schrei ja nur, weil du schreist“, war noch eine der nachvollziehbarsten Aussagen. „Ich hab‘ keine Angst vor dir ...“, bevor die Beine in Sprintermanier in die Hand genommen wurden oder der Schultergriff von hinten, gefolgt von einem sofortigen und konsequent vorgetragenen „Kuchen!“ – das Safe-Wort für den Spielabbruch – haben auch die Schauspieler an den Rand ihrer Fassung gebracht. „Denn darin sehen wir die Qualität dieser Veranstaltung – so kurz der Lauf am Bötzsee auch sein mag, die Intensität des Erschreckens und der danach folgenden Erleichterung machen ihn für alle, Helfer und Spieler, zu einer wahrhaft erinnerungswürdigen Freitagnacht“, so die Gemeinde abschließend.

20 Jahre DRK-Kita Pusteblume

Petershagen/Eggersdorf. Der Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat vor Kurzem das 20-jährige Bestehen der Kita Pusteblume in Petershagen gefeiert. Auf dem Gelände in der Eggersdorfer Straße kamen viele Gäste zusammen, darunter zahlreiche ehemalige Kinder. Einige von ihnen gehörten zu den ersten Kita-Kindern und sind inzwischen 21 Jahre alt. Viele frühere Kinder der Einrichtung haben dort bereits ein Praktikum gemacht. „Nun warten wir auf das erste Kitakind von einem ehemaligen Kitakind“, sagte Leiterin Gerlinde Zühlke-Schwan und lächelte.

Eltern, Nachbarn, Bündnis- und Netzwerkpartner waren ebenfalls eingeladen. Das Team der Kita engagiert sich neben der Arbeit mit den Kindern auch bei vielen Aktionen im Ort, etwa bei Projekten des Bündnisses für Familie. Für dieses Engagement erhielt das Team ein ausdrückliches Dankeschön von Bürgermeister Marco Rutter. Er würdigte die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher. Im Namen des Trägers übergab die DRK-Kita-Praxisberaterin Maria Rode einen Gutschein über 500 Euro an Gerlinde Zühlke-Schwan.

Am Nachmittag bot das Gelände Spiele wie Büchsenwerfen und ein Glücksrad. Kinder freuten sich über Zuckerwatte, Seifenblasen und Ballonfiguren von Clown Denny. Eine Ausstellung im Bewegungsraum zeigte Bilder und Erlebnisse aus 20 Jahren Kita-Geschichte. Am Abend spielte die Juniorband des Fanfarenzugs Strausberg.

Jubiläum Ehemalige, Eltern und Partner haben die Arbeit der Einrichtung und das Engagement im Ort gewürdigt.

Lina sucht die Liebe

Schicksal Ihr ganzes Leben hat die Hündin im Tierheim verbracht. In Fürstenwalde soll sie endlich „ihre“ Menschen finden.

Fürstenwalde. Wäre da nicht das eine oder andere graue Haar an der Schnauze, man könnte annehmen, dass Lina noch zu den ganz jungen Hunden gehört. Kaum hat sie ihre Stube im Tierheim Fürstenwalde verlassen, da ist die Vierbeinerin nicht aufzuhalten. Mit viel Tempo flitzt sie über die Wiese. Als Pflegerin Patrizia Lohrber eine Decke ausbreitet, legt sich Lina sofort auf den Rücken und genießt die ausgiebigen Streicheleinheiten.

Lina ist zehn Jahre alt. Die Hündin hat ihr ganzes Leben in Tierheimen verbracht. Tierschützer fanden sie als Welpe auf der Straße und nahmen sich ihrer an. Während andere Leidensgenossen schnell ein neues Zuhause fanden, musste sich Lina gedulden. Und so vergingen Wochen, Monate und am Ende schließlich Jahre.

Von Tierschützern gefunden

„Lina haben wir von einer Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern übernommen“, sagt Christine Matzke. Der Betreiberverein hatte die Leiterin des Tierheims Fürstenwalde um Unterstützung gebeten – in der Hoffnung, dass die Chancen auf eine Vermittlung im berlinnahen Raum deutlich höher sind. Unberechtigt ist das nicht: Schon mehrfach gelang es den Mitarbeitern des Fürstenwalder Tierheims, für Schützlinge mit Handicap tierliebe Menschen zu finden.

Dabei hat Lina auch mit ihren zehn Jahren keinerlei Einschränkungen – sieht man mal von einem optischen Mangel ab. Irgendwann in ihrem Hundeleben muss sie, vermutlich bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen, einen Teil ihres Ohrs eingebüßt haben. Ansonsten aber ist die alte, aber sportliche Hundedame topfit. Das bestätigten ihr auch die Tierärzte in Fürstenwalde.

Bis heute hatte Lina kein eigenes Zuhause mit festen Bezugspersonen. Das merken die Pfleger im Tierheim Fürstenwalde, denen sie nicht von der Seite weicht. Offenbar hat die Mischlingshündin erst hier so richtig Beziehungen zu Menschen aufgebaut. „Sie ist freundlich und umgänglich“, beschreibt Pflegerin Patrizia Lohrber die Vierbeinerin.

An die sechs Wochen ist Lina jetzt im Tierheim Fürstenwalde. Geht es nach ihren Pflegern, soll der Aufenthalt am liebsten keine Woche länger anhalten. „Lina ist entwurmt, entfloht, kastriert und gechipt“, sagt Christine Matzke. Zu Menschen und Hunden ist sie nett. „Sie benötigt aber wegen ihrer Vorgeschichte viel Zuwendung und Beschäftigung“, erklärt die Tierheimleiterin.

Auf der Liste potenzieller Interessenten stehen rüstige Rentner oder Ehepaare ganz oben. Denn Lina will noch viel draußen erleben, gern auf sportliche Art und Weise. Wer sich unsicher ist, kann mit der Hündin auch erst einmal eine Zeit auf Probe verbringen, wie Christine Matzke in Aussicht stellt: „Wir wollen ja, dass sich die Leute bei einer Übernahme wirklich sicher sind und dass am Ende alles passt.“

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