Erholungsgrundstücke sollen teurer werden

  • Erholungsgrundstücke am Hopfenweg in Strausberg: Nutzer beziehungsweise Mieter sollen künftig mehr für ihr Glück im Grünen zahlen. Foto: Dennis Lloyd Brätsch

Finanzen Die Stadt Strausberg plant, die Mieten ab dem kommenden Jahr zu erhöhen. Mit welchen Kosten müssen Hobbygärtner in Zukunft rechnen?

Ruhe finden, Blumen pflanzen, eigenes Gemüse ziehen: Glücklich ist, wer ein Erholungsgrundstück nutzen kann. In Strausberg gibt es 170 dieser Grundstücke, die sich im Eigentum der Stadt befinden. „Weitere 45 Vertragsverhältnisse bestehen durch die Vermietung von kommunalen Grundstücksflächen an anliegenden Wohngrundstücken“, informiert Stadtsprecherin Anna Dünnebier auf Nachfrage.

Die Flächen sind hauptsächlich zur Freizeitgestaltung und Erholung gedacht, dienen jedoch nicht als Hauptwohnsitz. Datschen und Wochenendhäuschen sind in Ordnung; im Unterschied zu Kleingartenflächen gibt es „keine Auflagen, die im Kleingartengesetz verankert“ sind, wie Markus Czychi, Leiter Technische Dienste, im jüngsten Bauausschuss erklärte.

Bisher unter dem Marktwert

Soweit so gut, wären da nicht die Nutzungsentgelte, die laut Verwaltung gerade in Zeiten knapper Stadtkassen im Vergleich äußerst günstig sind. Warum? Czychi beantwortete die Frage so: „Wir haben einfach an der Stelle lange nichts getan, um zu erhöhen.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf ein externes Gutachten, das als Grundlage für eine neuerliche Preisfindung diente und Vergleiche mit anderen Kommunen im Land Brandenburg beinhaltet: „Wenn wir uns den Markt anschauen, sind wir deutlich unter Marktwert unterwegs.“

Laut der Vorlage sollen durch Anhebung der Nutzungsentgelte ab 2026 rund 280.000 Euro jährlich; ab 2031 etwa 387.000 Euro jährlich in die Stadtkasse fließen. Bisher sind es nach Angaben der Verwaltung 130.500 Euro. Wie die Entgelte für die einzelnen Grundstücke steigen sollen, ist im Infokasten veranschaulicht.

Seit dem Sommer 2025 ist intensiv über die Nutzungsentgelte beziehungsweise Mieten diskutiert worden. In der ersten Ausschussrunde war eine starke Erhöhung von im Durchschnitt 124 Euro Mehrkosten pro Grundstück im Monat im Gespräch. Das ist nun mit der stufenweisen Erhöhung vom Tisch: „Jetzt sind wir bei 72 Euro“, so Markus Czychi.

Entscheidung fällt im November

„Wir sehen hier einen Rahmen, der möglich ist, um Mehreinnahmen zu generieren und auch den Haushalt langfristig zu schützen“, fasste der Leiter Technische Dienste für die Mitglieder des Bauausschusses zusammen. Offenbar kann ein Großteil der Gremienmitglieder den Vorschlag befürworten. Neben dem Bau- und Finanzausschuss wurde auch im Hauptausschuss mehrheitlich empfohlen, die Erhöhungen zu befürworten.

In der Strausberger Stadtverordnetenversammlung am 6. November soll über die Vorlage final abgestimmt werden.

Wir sehen hier einen Rahmen, der möglich ist, um Mehreinnahmen zu generieren. Markus Czychi Leiter Technische Dienste

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