Sabotage: Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Zu den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines

Etwa drei Jahre lang haben uns der deutsche Geheimdienst und die deutsche Politik vorgegaukelt, dass Russland seine eigene Pipeline gesprengt hat. Leise macht man uns Lesern nunmehr klar, dass Ukrainer in Polen und Italien festgesetzt und für diesen Sabotageakt verantwortlich sind.

Für den Normalbürger nunmehr unverständlich, lässt die polnische Gerichtsbarkeit ihren erwiesenen Täter frei, und Italien überführt seinen Täter nicht nach Deutschland. Außenamtschef Wadephul kommentiert diesen Vorgang als für Deutschland als abgeschlossen. Welch einmaliger Vorgang. Worauf dürfen wir Normalos uns denn noch alles vorbereiten?

Es ist schon recht empörend, dass den Saboteuren an Nord Stream die Rechtfertigung der ihnen zugeschriebenen Taten vor deutscher Gerichtsbarkeit vorenthalten wird, ohne dass gerechter Zorn entsteht. Wie und womit muss der deutsche Staat denn noch geschädigt werden, bis endlich mal jemand „Rückgrat“ zeigt?

Heinrich Mann hat da wohl mit seinem „Untertan“ das Wesen der Deutschen recht deutlich getroffen – deprimierend, dazugehören zu müssen.

Es war nicht anders zu erwarten: Polen liefert den mutmaßlichen Saboteur nicht aus. Und Deutschland? Sieht das gelassen. Es hätte zumindest der polnische Botschafter vom Außenminister einbestellt werden müssen. Hier wurde Eigentum, an dem sich deutsche Firmen mit Milliardenbeträgen beteiligt hatten, mutwillig zerstört.

Ministerpräsident Tusk, der zuvor in leitender Funktion in der EU tätig war, ignoriert Auslieferungsabkommen und befürwortet die Freilassung des mutmaßlichen Attentäters. Es zeigt sich, wie halbherzig unsere Regierung mit mutmaßlichen Verbrechen umgeht. Dass die Grünen das Attentat beklatscht haben, verwundert nicht. Aber dass auch die Union das tut, ist beschämend.

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