Im U-Bahnhof: Schau informiert über Karl-Marx-Allee

  • Architektonisches Erbe der Nachkriegszeit: Blick in die Ausstellung im U-Bahnhof Schillingstraße Jens Kalaene

Berlin. Eine neue Ausstellung informiert in Berliner U-Bahnhöfen über die Architekturgeschichte der Karl-Marx-Allee. Die Schau setzt sich mit dem städtebaulichen Erbe der Nachkriegszeit auseinander, wie das Landesdenkmalamt mitteilte. Gestaltet sind damit die Zugänge der U-Bahnhöfe Schillingstraße und Weberwiese. Auf der Ebene der Bahnsteige sind außerdem künstlerische Fotos zu sehen, die sich mit Architektur, Atmosphäre und sozialer Wirklichkeit der Karl-Marx-Allee auseinandersetzen.

Die Ausstellung „Ost West Ost – Berliner Nachkriegsmoderne“ beleuchte die Architekturen und Lebenswelten im Gebiet der Karl-Marx-Allee – vom Beginn des Wiederaufbaus im Stil der Internationalen Moderne, über das „Bauen in Nationalen Traditionen“ zum Industriellen Bauen der Ostmoderne. Sie werfe zudem vergleichende Blicke auf das 1957 fertiggestellte Hansaviertel im früheren Westteil der Stadt sowie die Nachkriegsmoderne andernorts.

In Berlin verdichte sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit all ihren Brüchen und Widersprüchen wie kaum an einem anderen Ort, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zur Eröffnung. „Die Karl-Marx-Allee steht exemplarisch dafür: einst Prachtstraße der DDR – und zugleich Erinnerung an die Unfreiheit hinter den Fassaden des Sozialismus. Die Architektur beeindruckt bis heute.“ Die Ausstellung helfe, die Geschichte zu verstehen. Gerade, weil Jüngere die Teilung Berlins nicht mehr erlebt hätten, sei es wichtig, die Erinnerung wachzuhalten.

Laut Landesdenkmalamt ist beabsichtigt, mittelfristig auch im U-Bahnhof Hansaplatz eine Ausstellung zum Wiederaufbau in West-Berlin einzurichten.

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