Gänsehaut und Adrenalin am Bötzsee

  • Gruppenbild des Grauens: Die verkleideten Akteure der Mondschein-Spiele sorgten mit ihren detailreichen Kostümen für authentische Schreckmomente am Bötzsee. Eric Kunzmann/Märkische Spielewelten

Freizeit Die dritten Mondschein-Spiele in Petershagen/Eggersdorf haben mit aufwendigen Kulissen, geschminkten Zombies und überraschenden Schreckmomenten ein intensives Erlebnis für Gruselfans geboten.

Es braucht nicht viel, um sich ordentlich zu erschrecken. Beispielsweise ein plötzlich aus einer Nebenstraße kommendes Auto, eine Spinne neben dem Lichtschalter oder ein bellender Hund hinter dem Gartenzaun. „Um daraus eine Qualität zu machen, waren dutzende Helfer der Dodo-Vereine HaCraFu und Märkische Spielwelten am 17. Oktober im Strandbad am Bötzsee aktiv“, teilte die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf kürzlich in einer Mediainformation mit.

Kulissen und Kunstblut

Es wurden Kulissen aufgebaut, im wilden Wald wurde ein Überwachungssystem installiert und aus Enthusiasten wurden mit viel Kunstblut Zombies geschminkt – die dritten Mondschein-Spiele kamen so professionell daher wie noch nie. „Unter starker Mithilfe des Jugendclubs P/E und in der gewohnt heimeligen Atmosphäre des Hotels ‚Seeschlösschen‘ wurden rund 75 Gruselfreunde – den einen oder anderen hat es vielleicht als Snack auf dem Weg verloren – durch einen Parcours gescheucht, der es in sich hatte“, so die Gemeinde, die betont: „Details bleiben geheim, um interessierten Erstschreckern nicht zu viel der Illusion zu enthüllen.“

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der ureigene Instinkt, davonzulaufen, die Gruppen mit ordentlicher Geschwindigkeit über Stock und Stein sowie durch das Strandbad trieb. Dabei waren sich die Teilnehmer immer wieder sicher, dass ein in der Dunkelheit dahinschlurfender Untoter bei genügend Abstand kein Problem sei – es sei denn, er kam immer näher, weil man sich den Code für das nächste Tor im Zaun nicht gemerkt hatte.

Oder dass die hollywoodgestählten Sehgewohnheiten mit den Laienschminkkünsten mithalten, bis die Kreatur gegenüber einen Schrei irgendwo zwischen Fingernagel auf Tafel und Velociraptor auspackt. Der eiskalte Griff auf Knöchelhöhe, das gruselige Mädchen im Nachthemd mit Stofftier und das überraschende Aufplatzen einer Zeltwand hinter dem rettenden Gegenmittel – an jedem der den Wald durchhallenden Schreie merkte man, wie viel Freude die aktiv gruselnde Seite an ihren Rollen und Möglichkeiten hatte. In diesen Rollen waren die Akteure als „Teil des Spiels“ perfekt getarnt und ganz nah dran an den witzigsten Szenen.

Unvergessliche Freitagnacht

„Ich schrei ja nur, weil du schreist“, war noch eine der nachvollziehbarsten Aussagen. „Ich hab‘ keine Angst vor dir ...“, bevor die Beine in Sprintermanier in die Hand genommen wurden oder der Schultergriff von hinten, gefolgt von einem sofortigen und konsequent vorgetragenen „Kuchen!“ – das Safe-Wort für den Spielabbruch – haben auch die Schauspieler an den Rand ihrer Fassung gebracht. „Denn darin sehen wir die Qualität dieser Veranstaltung – so kurz der Lauf am Bötzsee auch sein mag, die Intensität des Erschreckens und der danach folgenden Erleichterung machen ihn für alle, Helfer und Spieler, zu einer wahrhaft erinnerungswürdigen Freitagnacht“, so die Gemeinde abschließend.

Rund 75 Gruselfreunde wurden durch einen Parcours gescheucht, der es in sich hatte.

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