Persönlicher „Festhaltegriff“

  • Inge Clausonet Pastorin i.R., Müncheberg privat

„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“, heißt es in der Bibel im Psalm 91 (Verse 1 und 2).

In unterschiedlichen Lebenssituationen ist dieses Psalmwort mein ganz persönlicher „Festhaltegriff“ an dem ich mich, im Bild gesprochen, festhalten und neu ausrichten kann. Updaten heißt das umgangssprachlich heute. Den Mengen an Inputs, die mich täglich fluten, will ich mich so resilient zeigen, dass mein Seelenhaushalt immer wieder seine Mitte findet und meine Lebensüberzeugungen ihr Leuchten nicht verlieren.

Gibt es etwas, das Bestand hat und nicht dauernd neue Updates braucht in dieser schnelllebigen Zeit?

Bestimmt ist es wichtig, persönliche Lebensmuster dahingehend zu überprüfen, ob sie förderlich für die persönliche Entwicklung sind oder ob sie einer Nussschale ohne Kern gleichen. Bestimmt ist es richtig, Nachrichten und Informationen zu hören, zu analysieren und zu bewerten. Gegebenenfalls Lebensgewohnheiten neuen Erkenntnissen anzupassen.

Das Leben ist dynamisch und nicht statisch. Deshalb brauche ich in meinem Leben einen festen Halt. Etwas, das seine Gültigkeit nicht verliert. Das ist für mich Gottes Wort und der Glaube an Jesus Christus. Sein Lebensbild, das die Evangelien offenbaren, sind mir Orientierung und Entscheidungshilfe. Herausforderungen darf ich zuversichtlich begegnen, ebenso vorsichtige oder mutige Schritte wagen. Ich habe ja einen „Festhaltegriff“.

Gedanklich stelle ich mir einen riesigen Schirm mit buntem Bezug vor, der mir Schutz bei Wind und Wetter bietet. Der mir kein trübes Bild malt, sondern ein hoffnungsvolles und zuversichtliches in den Herausforderungen der Zeit.

VORHERIGER ARTIKEL