Themenschwerpunkte variieren je nach Stadtteil

Bürgermeisterwahl In Velten wollen Marcel Siegert (Pro Velten) und Manuela Nebel (parteilos) Wähler von CDU und AfD und Nichtwähler überzeugen.

Stichwahl in Velten: Marcel Siegert (Pro Velten) und Manuela Nebel (parteilos) treten am 12. Oktober an. Die Wahlbeteiligung dürfte sinken. Am 21. September lag sie bei 58,6 Prozent. Viele Menschen gingen gar nicht erst wählen.

Zur Bürgermeisterwahl 2017 lag die Beteiligung bei knapp 70 Prozent (parallel fand die Bundestagswahl statt). Siegert zog gegen die amtierende Bürgermeisterin Ines Hübner (SPD), die nach 16 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte, in die Stichwahl. Damalige Beteiligung: 56 Prozent. Hübner konnte sich mit nur 100 Stimmen Vorsprung durchsetzen.

Siegert verlor in diesem Jahr im Vergleich zur letzten Hauptwahl 543 Stimmen. Er holte 2411 Voten und damit 38,8 Prozent. Nebel kam auf 2056 Stimmen (33,2 Prozent). Es gab 4435 Nichtwähler und 630 Stimmen für die CDU sowie 1111 für die AfD.

Manuela Nebel geht vorsichtig optimistisch, aber voller Energie in die Stichwahl. „Es ist schon ein wenig eine Blackbox, wie die Leute wählen“, sagt sie. Die fünf Prozent Differenz zu Marcel Siegert müssen erst einmal aufgeholt werden.

„Ich möchte Vertrauen gewinnen“, sagt sie. Auch bei AfD- und CDU-Wählern? „Man muss es den Wählern überlassen, ob sie darauf vertrauen können, dass jemand, der parteilos ist, für ihre Sache kämpfen kann.“ Ihr Credo: „Ich bin für alle Menschen in Velten da, egal, welcher Partei oder Wählergruppe sie angehören.“ Sie wolle jetzt die Menschen überzeugen, dass ihre Stimme zählt.

„Es geht nur gemeinsam mit allen Menschen.“ Das sei eine Quintessenz aus den Gesprächen, die sie an zahlreichen Infoständen geführt habe. Was sie vermitteln will: „Politik ist Dialog, kein Schlagabtausch.“ Es gehe ums Zuhören, Verstehen und im besten Fall eine adäquate Umsetzung in Gemeinschaft mit den Stadtverordneten.

Manuela Nebel ist stellvertretende Bürgermeisterin in Kremmen. Sie kennt die Verwaltungssicht. „Es geht nicht darum, große Versprechen zu machen, die nachher nicht umsetzbar sind“, sagt sie. Ihr Eindruck: Selbst, wenn sich jemand über etwas beschwert, ist er nicht automatisch dagegen. Er wolle aber mit seinen Sorgen wahrgenommen werden.

Welche Themen hat sie aufgeschnappt? Senioren wünschen sich Begegnungsstätten, ordentliche Gehwege, eine bessere Nahversorgung (gerade die Menschen aus der Caritas und Parkstadt). Jugendliche bräuchten abseits des Jugendclubs – „Der Club wurde in Gesprächen immer gelobt“ – Treffpunkte. Es gehe zudem um ein diffuses Sicherheitsgefühl, nicht belegt durch Polizeistatistiken, aber eben doch vorhanden. „Man muss jedes Empfinden ernst nehmen“, sagt Manuela Nebel.

Das Empfinden von Pro-Velten-Chef Marcel Siegert: „Ich bin als gebrandmarktes Kind vorsichtig.“ Es ist sein dritter Versuch, Bürgermeister zu werden. „Warten wir den 12. Oktober ab.“ Er ist aktuell mitten im Stichwahlkampfmodus: Dank an seine Wähler, neue Plakate, Gespräche. „Große Aktionen sind nicht geplant.“ Warum? Er ist pragmatisch. „Am Ende haben sich die Leute schon entschieden. Wir wollen motivieren, dass sie ihre Stimme wirklich abgeben.“

Und die CDU- sowie AfD-Wähler? „Sie müssen sich jetzt erneut entscheiden.“ Konkrete Ansprachen an Wähler oder Parteien wird es nicht geben. „Wir versuchen ihnen durch die Flyer nahezulegen, wohin die Reise mit uns gehen wird.“ Die Themenschwerpunkte in der Ofenstadt variieren je nach Stadtteil. „In Süd schmerzt die Situation mit den Parkplätzen, da muss schnell etwas passieren“, so Siegert. „In Nord sind es die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten.“ Doch die Stadt hat oft weniger Einfluss, als es so mancher Veltener vermuten würde. Gleiches gilt für gewünschte Zebrastreifen an einer Landesstraße oder den fehlenden S-Bahn-Anschluss. „Es gehört zur Wahrheit dazu, dass solche Entscheidungen nicht in Velten getroffen werden“, sagt Siegert, der seit 2019 SVV-Vorsitzender ist.

Er und sein Team vermittelten und klärten auf, welche Zuständigkeiten im Rathaus liegen und wie wichtig Gespräche mit den Stadtverordneten seien, um Mehrheiten für Verwaltungsvorschläge zu gewinnen. „Viele Dinge verändern sich durch Kommunikation.“

Israel und Hamas starten gemeinsame Verhandlungen

Gaza-Krieg Vertreter sprechen in Ägypten über die Freilassung der Geiseln und einen möglichen Frieden. Doch die Entwaffnung der Terrorgruppe bleiben umstritten.

Unterhändler Israels und der islamistischen Hamas haben am Montag in Ägypten indirekte Gespräche über die Umsetzung des Gaza-Friedensplans geführt. Dabei ging es zunächst um die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge. Weitere Fragen, darunter die Entwaffnung der Hamas und ein israelischer Truppenrückzug aus dem Küstenstreifen, sind noch umstritten.

US-Präsident Donald Trump drückt bei den Verhandlungen weiter aufs Tempo. „Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, SICH ZU BEEILEN“, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.

US-Außenminister Marco Rubio sagte bei NBC News, die Geiselfreilassung habe oberste Priorität. Ein langfristiger Frieden im Gazastreifen sei aber nur möglich, wenn auch eine Entwaffnung von Terrorgruppen erfolge. Dann gehe es auch um die Bildung einer technokratischen Verwaltung im Gazastreifen ohne Hamas-Mitglieder.

Die Hamas hatte Trumps Friedensplan am Freitag in Teilen zugestimmt, die geforderte Niederlegung der Waffen aber nicht ausdrücklich akzeptiert. Das sieht der Plan auch vor: Sobald alle Geiseln freigelassen sind, bekommen Hamas-Mitglieder, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Niederlegung ihrer Waffen verpflichten, Amnestie.

Eine Delegation mit dem höchsten Hamas-Anführer im Ausland, Chalil al-Haja, an der Spitze reiste bereits am Sonntag nach Kairo. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, eine Delegation unter Aufsicht von Minister Ron Dermer werde zu den Verhandlungsgesprächen im Touristenort Scharm el Scheich im Süden der Halbinsel Sinai aufbrechen. Netanjahu hatte zuvor betont, Israel und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen mit der Hamas auf wenige Tage zu beschränken.

Kommentar

Datenfluss in 5G-Netzen steigt an

Telekommunikation Die großen Anbieter melden immer höheren Verbrauch durch Wandel des digitalen Alltags.

München. Der Datenverbrauch in den 5G-Handynetzen von O2 und der Telekom hat binnen eines Jahres die Milliarden-Gigabyte-Grenze überschritten. Das Telekommunikationsunternehmen O2 Telefónica teilte mit, dass in Deutschland im Zeitraum Oktober 2024 bis September 2025 eine Datenmenge von mehr als einer Milliarde Gigabyte transportiert worden sei und damit so viel wie noch nie. „5G hat sich in nur fünf Jahren von einer technologischen Innovation zu einem festen Bestandteil des digitalen Alltags entwickelt“, sagte O2-Chef Markus Haas.

Die Deutsche Telekom berichtete ebenfalls, dass die Milliarden-Marke im 5G-Netz in den vergangenen zwölf Monaten geknackt worden sei. Vodafone kam in Deutschland in dem Zeitraum auf 0,75 Milliarden Gigabyte, was ein Zuwachs um mehr als das Doppelte war. Eine Milliarde Gigabyte wird auch ein Exabyte genannt. Umgerechnet in Byte ist es eine Eins mit 18 Nullen, also eine Trillion Byte.

Das Kürzel 5G steht für 5. Mobilfunkgeneration. Die 2019 in Deutschland gestartete Technologie ist der Nachfolger von 4G, auch LTE genannt. 5G bietet schnellere und stabilere Verbindungen über das Handy, der Funkstandard wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Immer mehr Menschen nutzen 5G-fähige Smartphones. Dabei enthalten Handytarife tendenziell immer höhere Datenvolumina, ohne dass damit wesentlich höhere Kosten verbunden sind. Dies führt wiederum dazu, dass viele mobile Internetnutzer nicht mehr datensparsam unterwegs sind und auch unterwegs streamen, Datenpakete downloaden oder übers Netz telefonieren.

„Menschen streamen mobil Filme und Serien und teilen eigene Erlebnisse in Form von hochauflösenden Storys und Reels auf Social-Media-Plattformen“, sagt die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter. Es seien vor allem Dienste wie Tiktok, Instagram und Snapchat, die immer größere Datenmengen erzeugten. „Das Mobilfunknetz hat dadurch richtig viel zu tun.“ Im Digitalzeitalter kommt hinzu, dass Smartwatches und vernetzte Fahrzeuge ebenfalls Daten brauchen.

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