Neues Wohnprojekt für Rehfelde angedacht

  • Freifläche am Kreisel zwischen Herrensee und Ortsmitte: In Rehfelde werden neue Ideen für Betreutes Wohnen diskutiert. Foto: Thomas Berger

Immobilien Bedarf für Betreutes Wohnen gibt es im größten Dorf im Amt Märkische Schweiz. Das ist Konsens. Nun werden die Möglichkeiten besprochen.

Mit bald 5500 Einwohnern ist Rehfelde die mit Abstand bevölkerungsreichste Kommune im Amt Märkische Schweiz. So ist etwa jeder zweite Amtsbewohner im stetig wachsenden Ort des erweiterten Speckgürtels am östlichen Berliner Rand zu Hause.

Doch nicht nur viele Familien mit Kindern sind in jüngster Zeit dorthin gezogen. Auch der demografische Wandel schlägt sich nieder.

Auf offene Ohren auf kommunalpolitischem Parkett stieß deshalb Thomas Mix in der Gemeindevertretersitzung am 30. September, als er die Eckpunkte für ein neues Projekt in Sachen Betreutes Wohnen für Senioren vorstellte.

Projekt trifft auf offene Ohren

Der Firmenvertreter der Quart AG aus Buckow, im Ehrenamt auch Bürgermeister seiner Heimatstadt, ist diesbezüglich mit mehreren potenziellen Betreibern einer solchen Anlage im Kontakt. Im Visier steht eine bisher unbebaute Grünfläche nördlich des Kreisels zwischen Herrensee und der Rehfelder Ortsmitte.

An gleicher Stelle hatte es bereits vor knapp viereinhalb Jahren einen ähnlichen Vorstoß gegeben. Uwe Kleiner, Regionalvorstand der Johanniter Unfall-Hilfe (JUH), hatte den damaligen Gemeindevertretern im April 2021 die Idee für ein neues Quartier unter dem Stichwort Mehrgenerationenwohnen vorgestellt. Das Vorhaben war aber im Sande verlaufen.

Projektentwickler Mix, dessen Firma unter anderem ein Demenzzentrum in Magdeburg umgesetzt hat, griff den Faden nun noch einmal auf. Auch wenn seinerzeit aus dem Johanniter-Vorhaben nichts geworden sei, gebe es doch viele ältere Rehfelderinnen und Rehfelder, die gern im Heimatort wohnen bleiben möchten, auch wenn sie nicht ganz selbstständig leben könnten.

Um wen es sich bei den drei Altenheimbetreibern handelt, die für das neue Projekt als Partner und spätere Betreiber in Betracht kommen, wollte Mix noch nicht sagen.

Vorgespräche mit ihnen hätten ergeben, dass eine Größenordnung von 80 bis 120 Wohnungen nötig wären, damit sich das Ganze am Ende auch rechne. Das gut 9500 Quadratmeter große Grundstück würde dies hergeben.

Beratungen im Fachausschuss

Sofern sich die Gemeinde in einem Grundsatzvotum zu der Idee bekenne, werde seine Firma zu eigenen Kosten in Abstimmung mit dem Landkreis alle nötigen Schritte einleiten, um einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen. Auch die Amtsverwaltung hätte damit keine zusätzliche Arbeit, meinte Mix. Widerspruch gab es aus der Runde nicht. Bürgermeister Patrick Gumpricht ebenso wie Carsten Kopprasch (Fraktion GfR) und Michael Henschke (Fraktion MDG) unterstrichen, dass es Bedarf an einem solchen Angebot im Ort gebe. Ob es nur um Betreutes Wohnen oder auch altersgerechtes Wohnen gehe, wie Kopprasch fragte, dürfte im Ortsentwicklungsausschuss (OEA) zu klären sein.

Die von ihm angemerkte Distanz von 800 Metern vom Grundstück zum nächsten Supermarkt und sogar 1,2 Kilometern bis zur Arztpraxis sei kein prinzipielles Problem, antwortete Mix. Einer der drei potenziellen Betreiber halte beispielsweise extra zwei Taxis für solche Fahrten vor.

Amtsdirektor Marcel Kerlikofsky sieht für das Vorhaben zumindest keine grundsätzlichen Hürden. Mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der in jüngster Zeit neue Bauvorhaben mit Blick auf Engpässe bei der Trinkwasserversorgung blockiert hatte, soll es nach dem Vorab-Votum der Gemeinde frühzeitige Gespräche geben, kündigte Mix an.

OEA-Vorsitzender Steffen Hunger (FÜR) will das Thema voraussichtlich Anfang November auf die Tagesordnung setzen, um Detailfragen zu erörtern. Die Grundsatzentscheidung der Gemeindevertreter könnte in der Sitzung am 25. November folgen, wenn bis dahin alles geklärt ist, stellte der Bürgermeister in Aussicht.

Es gibt viele ältere Rehfelder, die gern im Heimatort wohnen bleiben möchten. Thomas Mix Projektentwickler

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