Bienenkästen mutwillig zerstört

  • Böller-Angriff auf mehrere Bienenstöcke am Rande von Strausberg: Nun bangt Hobby-Imker Bastian Petzold um den Fortbestand seiner Tiere. Foto: Dennis Lloyd Brätsch
  • In den Waben des Kastens steckten kleine Böller. Dennis Lloyd Brätsch
  • In und um die Bienenstöcke herum wurden mehrere Böller und andere pyrotechnische Gegenstände gefunden. Dennis Lloyd Brätsch
  • Bastian Petzold richtetet die Bienenstöcke wieder auf. Ob die Völker den Angriff überlebt haben, zeige sich erst im nächsten Jahr. Dennis Lloyd Brätsch

Vandalismus Unbekannte haben in Strausberg mehrere Stöcke mit Pyrotechnik beschädigt. Für Imker Bastian Petzold könnte der Schaden verheerend sein.

Bienen sind für Natur und Mensch unverzichtbar. Als wichtigste Bestäuber sorgen sie dafür, dass Obstbäume, Gemüsepflanzen und Wildblumen gedeihen können. Fällt ihr Beitrag aus, hat das nicht nur Folgen für die Landwirtschaft, sondern für ganze Ökosysteme. Umso erschütternder ist ein Vorfall in Strausberg, bei dem mehrere Bienenvölker durch mutwillige Zerstörung in Gefahr geraten sind.

Hobby-Imker Bastian Petzold war am vergangenen Donnerstag von einer Spaziergängerin alarmiert worden. Sie hatte zuvor bemerkt, dass Unbekannte Petzolds Bienenkästen beschädigt hatten.

Erschreckendes Bild

Dem Imker bot sich vor Ort ein erschreckendes Bild: Mehrere Stöcke waren umgestoßen, Waben zerstört. Außerdem hatten die Täter Pyrotechnik eingesetzt und sogar kleine Böller in die Bienenkästen gesteckt. Das trifft nicht nur einzelne Tiere, sondern gefährdet das Überleben ganzer Völker. „Stirbt die Königin, bricht die Lebensgemeinschaft zusammen – das gesamte Volk wäre verloren“, erklärt Petzold.

„Das macht mich fassungslos“, sagt der Hobby-Imker. Der Strausberger hat seine Leidenschaft für die Imkerei aus einem ganz praktischen Problem heraus entdeckt: „Die Erdbeeren im eigenen Garten blieben trotz guter Bedingungen klein und schrumpelig.“ Durch eine Reportage erfuhr er, dass fehlende Bestäuber die Ursache sein könnten. Zunächst wollte er mit einem Hummelvolk Abhilfe schaffen. Doch weil dieses nach einem Jahr wieder eingeht, suchte er nach einer nachhaltigeren Lösung – und fand sie bei den Honigbienen. 2019 startete er mit drei Völkern. Heute betreibt er rund 20 Wirtschaftsvölker, die an verschiedenen Standorten in Strausberg und Umgebung stehen und naturbelassenen Honig liefern. Um Sortenhonige anbieten zu können, wandert er mit seinen Bienen gezielt auf Trachten wie Obstblüte, Raps, Akazie und Linde.

Gerade weil er Konflikte mit Passanten vermeiden wollte, hatte Petzold seine Bienenkästen an einem abgelegenen Standort aufgestellt. Doch auch dort wurden die friedlichen Tiere Ziel sinnloser Gewalt. „Ich werde nun einen anderen, neuen Standort für die Bienen suchen müssen“, so Petzold. Zudem hat er Anzeige bei der Polizei erstattet.

Die Ermittler prüfen derzeit, wer für den Angriff verantwortlich ist. Klar ist schon jetzt: Der Schaden geht weit über zerstörte Kästen hinaus. Ob die Bienenvölker diese Attacke überleben, sei noch unklar, sagt Petzold: „Erst im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob die Völker den Angriff gut überstanden haben“.

Mehrere Stöcke waren umgestoßen, Waben zerstört.

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