Hauptziel verfehlt
Was war nicht alles geunkt worden, als 2019 der Windkraft-Euro in Brandenburg eingeführt wurde: Die Betreiber würden der Mark den Rücken kehren, wenn sie jedes Jahr 10.000 Euro pro Anlage an die Kommunen abdrücken müssen, die sich im Umkreis von 3 Kilometern befinden. Das ist bekanntlich nicht eingetreten. Das Gesetz war ein Erfolg – in mancher Hinsicht. Nun soll die Sonderabgabe an die Leistung gekoppelt und dabei deutlich erhöht werden. Die Kommunen, bei denen ab kommendem Jahr Windräder errichtet werden oder erneuert, profitieren davon. Diejenigen, die schon länger als sechs Jahre Windräder vor der Haustür haben, schauen weiterhin in die Röhre.
Das Hauptanliegen der Sonderabgabe wird weder durch das alte noch das neue Gesetz erreicht: Die Akzeptanz für die Erneuerbaren Energien vor Ort zu erhöhen. Einerseits, weil der Windkraft-Euro nicht immer im richtigen Ortsteil ankommt. Andererseits, weil für viele Betroffene die kommunalen Einnahmen nicht die eigenen Nachteile aufwiegen. Das ließe sich nur ändern, wenn diejenigen, die von der Verspargelung der Landschaft unmittelbar betroffen sind, auch günstigeren Strom beziehen würden. Das wird seit Jahren immer propagiert, aber nur in Ausnahmefällen realisiert.