Karolin Lisiecki startet mit Herzensprojekt ins Amt

  • Karolin Lisiecki ist die neue Chefin im Rathaus von Friedland (Mark). Wenn ihr etwas zu langsam geht, wird sie selbst aktiv. Foto: Jens Olbrich

Personalie Nach ihrer Bestätigung als Bürgermeisterin von Friedland widmet sich die neue Rathaus-Chefin einem gesellschaftlichen Anlass: der Rentnerweihnachtsfeier.

Wenige Tage ist es her, dass viele Friedländer gespannt auf den Ausgang der Bürgermeisterwahl warteten. Seit Sonntagabend (28. September) ist das Ergebnis bekannt, seit Dienstag (30. September) ist es gewiss. Dienstagnachmittag prüfte Wahlleiter Steffen Krüger mit zusammen mit der Wahlkommission die Wahl. Es gab nichts zu beanstanden, bestätigt Krüger auf Nachfrage. Wahlsiegerin Karolin Lisiecki ist damit als Bürgermeisterin von Friedland (Mark) bestätigt.

Den Wahlabend habe sie mit ihrer Familie bei Italiener verbracht, im Fontana al Zampillo Ristorante in Friedland. „Ganz im neutralen Raum“, meint sie, also nicht zu Hause. Als die Wahllokale geschlossen waren, habe sie dann doch nebenbei immer wieder auf die Zahlen der Wahlauszählung auf dem Handy geguckt. Die ersten beiden Ergebnisse seien auch nicht so gut für sie ausgefallen, erinnert sich Karolin Lisiecki. Doch dann habe sich das geändert.

Landrat hofft auf Stabilität

Besonders begeistert sei sie über die vielen Stimmen aus der Stadt Friedland selbst gewesen, freut sich Karolin Lisiecki. „Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Gratulationen bekommen“, erzählt die neue Bürgermeisterin. Es seien an diesem Abend allein „über 100 gewesen, alle per Telefon, Instagram und über Anrufe“. Im Restaurant wandelte sich die Stimmung. „Wir ein bisschen gefeiert, mit Sekt angestoßen.“

Auch an den Tagen darauf freuen sich viele Friedländer mit ihr und über die Wahl. Ebenso haben sich die Stadtverordneten gemeldet, „haben gratuliert und sich gefreut“. Landrat Frank Steffen übersendet seine Glückwünsche per E-Mail auch an unsere Zeitung: „Ich gratuliere Frau Lisiecki zu ihrem Wahlerfolg und wünsche ihr für die bevorstehende Amtszeit viel Erfolg und ein gutes Gespür für die Belange der Stadt. Nach den herausfordernden Monaten, die hinter der Stadt Friedland liegen, setzen viele große Hoffnungen in ihren Amtsantritt – auf mehr Stabilität, klare Strukturen und eine positive Weiterentwicklung im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger.“

Auf die Nachfrage, wann der Landkreis die immer noch beim Landkreis angestellte Karolin Lisiecki für ihren neuen Job als Rathauschefin in Friedland freistellt oder ihr den Wechsel ermöglicht, hielt sich das Landratsamt noch am Montag nach der Wahl bedeckt. Man verwies nur auf das Kommunalwahlgesetz und die darin beschriebene notwendige Annahme der Wahl durch Karolin Lisiecki.

Ein Umstand, den die frisch gewählte Bürgermeisterin nicht lange hinnahm. In Eigeninitiative sei sie bereits Dienstag nach der Wahl in die Personalabteilung des Landratsamtes gegangen und habe die Angelegenheit geklärt. Eine Freistellung für die zukünftige Arbeit als Bürgermeisterin sei nicht möglich gewesen, erklärt Karolin Lisiecki. Am Montag (6. Oktober) hat sie nun einen Aufhebungsvertrag bekommen. „Mit dieser Aufhebung bin ich dann komplett raus, und dann steht meiner Arbeit als Bürgermeisterin nichts mehr im Wege“, meint sie.

Erste Projekte sind bereits klar

Axel Becker, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, meint: „Ich bin froh, dass die Leitungsfunktion des Rathauses wieder besetzt ist.“ Er hoffe, dass es somit jetzt gelingt, die Stadt schnellstmöglich wieder aus der Haushaltssicherung herauszuführen. Wie lange das dauert, werde sich zeigen. Ab Dienstag (7. Oktober) wird sich die frisch gebackene Hauptverwaltungsbeamtin als Bürgermeisterin mit den Interna der Stadt beschäftigen.

Gerade ein von der Haushaltssicherung betroffenes Thema brenne ihr jetzt schon auf der Seele, meint Karolin Lisiecki. Die Rentnerweihnachtsfeier wurde wegen dieser Sicherung abgesagt. „Wir treffen uns immer in der Turnhalle, wo alle Rentner aus den 16 Ortsteilen zusammenkommen und feiern“, erklärt sie. Jetzt sei sie dabei, einen Weg zu finden, die Feier trotzdem stattfinden lassen zu können. „Vielleicht mit Spenden oder was weiß ich“, meint sie „Oder mit selbst gemachten Kuchen, Fahrgemeinschaften oder wie auch immer, in Privat- und Eigeninitiative.“

Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Gratulationen bekommen. Karolin Lisiecki Bürgermeisterin

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