Bauarbeiten, wochenlange Sperrung und Ersatzbusse

  • Die Strausberger Straßenbahn verkehrt als Linie 89 zwischen dem Stadtzentrum und dem Bahnhof Strausberg in der Vorstadt. 2026 wird sie für mehrere Wochen wegen Bauarbeiten unterbrochen. Foto: Tilman Trebs
  • Bürgermeisterin Elke Stadler (l.) und die Geschäftsführerin der Strausberger Eisenbahn GmbH, Irina Kühnel, nahmen den symbolischen Scheck von Verkehrsminister Detlef Tabbert entgegen. Foto: Tilman Trebs

Modernisierung Die Strausberger Eisenbahn GmbH investiert eine Millionensumme in die Linie 89: Die komplette Gleisanlage soll ersetzt werden.

Mit einem Scheck in Millionenhöhe ist Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) am Donnerstag im Depot der Strausberger Eisenbahn am Lustgarten vorstellig geworden. Mit knapp zwei Millionen Euro wird sich das Land an der Erneuerung der Straßenbahngleise zwischen der Landhausstraße und dem Bahnübergang Garzauer Straße beteiligen. Insgesamt wird von Baukosten in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro ausgegangen.

Auf dem 1,4 Kilometer langen Abschnitt soll im Sommer kommenden Jahres die komplette Gleisanlage ersetzt werden, erklärte die Geschäftsführerin der Strausberger Eisenbahn, Irina Kühnel. „Für uns ist das eine ziemlich große Baumaßnahme. Immerhin betrifft das ein Viertel der insgesamt sechs Kilometer langen Strecke.“

Gleise werden höher gelegt

Die Gleisanlage wird während der Bauarbeiten nicht nur erneuert, sondern auch höher gelegt. Damit soll zum einen verhindert, dass das Gleisbett von benachbarten Flächen verschmutzt wird. Zum anderen soll dadurch künftig der Einstieg an den Haltestellen barrierefrei möglich sein. Minister Tabbert sagte in Strausberg, mit der Investition werde die Straßenbahn für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Senioren und Familien mit Kinderwagen attraktiver.

Zunächst bedeuten die Bauarbeiten aber Einschränkungen für die Fahrgäste. „Die Bauarbeiten werden ungefähr sieben Wochen dauern. Um die Auswirkungen für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten, werden wir die Arbeiten in den Sommerferien erledigen“, sagte Irina Kühnel.

Die Straßenbahn, die in Strausberg als Linie 89 verkehrt, wird vor allem von Schülern zwischen der Vorstadt und den Schulstandorten im Zentrum stark genutzt, aber auch von Berufspendlern, die am Bahnhof Strausberg in die Regional- und S-Bahn in Richtung Berlin einsteigen.

Während der Bauarbeiten wird die Straßenbahn im betroffenen Abschnitt durch Ersatzbusse ersetzt. „Wir richten natürlich einen Schienenersatzverkehr ein“, so Irina Kühnel.

Der Nahverkehrsplaner des Landkreises Märkisch-Oderland, Jörg Schleinitz, dankte dem Land für die finanzielle Unterstützung. In der langgezogenen Stadt Strausberg gebe es im ÖPNV eigentlich keine sinnvolle Alternative zur Straßenbahn. „Die Straßen sind hier schon voll. Wenn sich dort weitere Busse einreihen müssten, dann wären die Verkehrsprobleme hier noch größer. Wir brauchen die Straßenbahn unbedingt. Deshalb ist das Geld hier sicherlich gut angelegt.“

Große Vorfreude

Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler freute sich ebenfalls, dass das Land sich am Erhalt und der Modernisierung der Strausberger Straßenbahn beteiligt. Sie erinnerte an „schwere Zeiten“, in denen die Stadt der Straßenbahn finanziell unter die Arme greifen musste. „Wir waren nicht Aufgabenträger, wir haben es trotzdem gemacht, auch wenn wir dabei wirtschaftlich an unsere Grenzen gegangen sind.“

Verkehrsminister Tabbert sagte, die Investitionen in den ÖPNV seien nötig, „um einen zuverlässigen Nahverkehr anbieten zu können, denn wir wollen den schienengebundenen Nahverkehr als umweltfreundliches Mobilitätsangebot weiter stärken.“

Die Bauarbeiten werden ungefähr sieben Wochen dauern und in den Sommerferien sein. Irina Kühnel Strausberger Eisenbahn

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