Zeit für eine Einheit

Zur Gesundheitspolitik

Es ist schon erstaunlich, welche Ideen die Politiker hervorbringen, um die Geldknappheit im Gesundheitswesen zu beseitigen. Zunächst wird eine Kommission gegründet, die Reformvorschläge erarbeiten soll. Die Ergebnisse dieser Kommission sind schon aus den Äußerungen Einzelner zu erahnen.

Es wird eine höhere Belastung der Bürger und ein Absenken der Leistungen der Krankenkassen geben. Solange diese Politiker und Kommissionen nicht mit den historisch gewachsenen alten Zöpfen der Bundesrepublik Schluss machen, wird sich nichts daran ändern. Wie viele Leistungen sind in den letzten Jahren schon weggefallen. Man denke da nur an die Zahnbehandlungen oder Medikamente bei Erkältungen.

Ein wesentlicher Kostenanteil sind die Bürokratiekosten. Bis heute konnte mir niemand erklären, warum wir 94 gesetzliche Krankenkassen benötigen. Die Kosten dieser 94 Verwaltungen könnten um 90 Prozent gesenkt werden, wenn es nur eine Krankenkasse geben würde. Die Einnahmen aus den Beiträgen der Beitragszahler blieben die gleichen und die eingesparten Kosten würden den Patienten, Krankenhäusern, Ärzten und Beschäftigten im Gesundheitswesen zugutekommen.

Ich möchte dies mit meinen eigenen Erfahrungen untermauern. In meinem Berufsleben hatte ich geschäftliche Beziehungen zu Krankenkassen und es zeigte sich, dass alle dasselbe Problem lösen wollten. Jede Krankenkasse hatte jedoch eine eigene Arbeitsgruppe, die mit aufwendigen Analysen arbeitete. Eine einheitliche Lösung hätte viel Zeit und Geld gespart.

Auch in der Wirtschaft könnten in der Lohnbuchhaltung Einsparungen erzielt werden, da nicht zig Schnittstellen zu verschiedenen Krankenkassen gepflegt werden müssten. Leider wurden im Einigungsvertrag positive Erfahrungen aus der DDR nicht übernommen. Solange Politik und Kommissionen mit Personen aus der alten Bundesrepublik besetzt sind, wird sich daran auch nichts ändern.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL