Nächste Eskalation

  • Ulrich Thiessen MOZ

Das Geld bei den Krankenkassen ist knapp. Deshalb versuchen sie überall Geld zu sparen. Leider führt das nur in wenigen Fällen zu Zusammenschlüssen, was die Verwaltungskosten bei Dutzenden Einzelkassen verringern würde. Gespart werden soll unter anderem beim Rettungsdienst. Der Streit um Fehlfahrten zieht sich in Brandenburg schon seit Jahren hin. Mit Festbeträgen wollten die Kassen die Kosten für den Rettungsdienst senken. Mit dem Ergebnis, dass Patienten, die die Rettungswagen in Anspruch nahmen, zumindest in einem Kreis kurzzeitig zur Kasse gebeten wurden. Die Verunsicherung in der Bevölkerung war enorm. Nun wird wieder auf dem Rücken von Patienten gestritten.

Die Dienstleister der Krankentransporte verlangen für ihre Leistungen mehr Geld von den Kassen und drohen schon mal vorsorglich damit, ihre Fahrten ab Januar einzustellen. Die Forderungen scheinen gerechtfertigt zu sein, aber in einer Zeit, in der die Sorgen der Menschen ohnehin groß sind, wird die Stimmung so weiter angeheizt. Und das, weil die bisherigen Aushandlungsmechanismen zwischen Kassen und Trägern nicht mehr funktionieren.

An dieser Stelle muss angesetzt werden, statt immer weiter an der Eskalationsschraube zu drehen.

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