Was kann das bringen?

  • Hajo Zenker Thomas Koehler/photothek.de

Die deutsche Autoindustrie hat schwere Probleme. Der Wandel hin zur Elektromobilität kostet Jobs, gleichzeitig zeigen sich viele Neuwagenkäufer im Hinblick auf E-Autos noch immer skeptisch. Was kann und was sollte die Bundesregierung tun?

Nun wird sie tatsächlich verlängert, die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos. Ein kleines Geschenk an die Autoindustrie kurz vor dem nächsten Autogipfel. Mal davon abgesehen, dass noch kein Autogipfel die so wichtige Branche tatsächlich nach vorn gebracht hat: Was kann das bringen? Gewaltig sind die Kfz-Steuern ja gemeinhin gar nicht. Wenn man bedenkt, dass die Autofahrer im Schnitt rund 140 Euro im Jahr zahlen: Wird die zehnjährige Steuerbefreiung für E-Autos da ein überragendes Kaufargument? Der mehrere Tausend Euro schwere Umweltbonus, den es in unterschiedlicher Ausprägung bis 2023 für den Kauf eines E-Autos gab, war da sicher eher ein Fakt, den man in die Kaufentscheidung einbezog.

Die Idee hinter dem Kfz-Steuer-System ist: Wer viel ausstößt, zahlt viel. Da ist es logisch zu sagen: Wer nichts ausstößt, zahlt gar nichts. Wobei dies natürlich außen vor lässt, dass umweltschädlich oder umweltverträglich ja auch daran hängt, wie ein Auto produziert wurde, also etwa welche Materialien, welcher Strom verwendet wurden.

Wichtiger ist: Es braucht ein Angebot, das die Käufer überzeugt. Und das weitet sich gerade deutlich aus. Und es braucht eine gute Ladeinfrastruktur. Hier ist spürbar etwas passiert, was nicht heißt, dass es nicht noch besser werden muss, gerade da, wo viele Menschen an einem Fleck wohnen. Und dann geht es um den Strompreis. Der ist nicht nur, im Gegensatz zu den großen Anzeigen für Benzin an den Tankstellen, ziemlich intransparent. Er ist generell zu hoch in Deutschland, aber speziell auch an Schnellladesäulen. Hieran etwas zu verändern, wäre eine lohnende Aufgabe für die Bundesregierung.

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