Restaurant im Kino-Komplex

  • Am Kinokomplex in der Werkstraße in Eisenhüttenstadt wird gebaut. Was passiert dort? Foto: Stefan Lötsch

Immobilien Am und im Gebäude des ehemaligen Filmpalasts in der Werkstraße in Eisenhüttenstadt wird gebaut. Hintergrund sind mehrere Anfragen.

Das Kino ist schon lange geschlossen, die Läden im Erdgeschoss stehen größtenteils leer: Der Gebäudekomplex in der Werkstraße in Eisenhüttenstadt bietet einen traurigen Anblick. Das soll sich nun aber ändern. Es gibt große Pläne und schon in diesem Jahr könnte ein neues Restaurant eröffnen.

Der Gebäudekomplex und sein Umfeld, in dem sich einst unter anderem der Filmpalast befand, wurden zum Stadtfest wieder etwas belebt. Erstmals wurde die Freifläche zwischen Werkstraße und dem Gebäude als Aufstellfläche für ein Fahrgeschäft gegen einen kleinen Mietzins zur Verfügung gestellt, sagt Thomas Otto, Generalbevollmächtigter des Eigentümers, einer Immobiliengesellschaft aus Berlin.

Auftakt zum Stadtfest

Darüber befand sich die Einsatzzentrale für das Stadtfest wieder in einem der ehemaligen Ladengeschäfte, wie überhaupt für die medizinische Versorgung eine größere Fläche bereitgestellt wurde. „Wir haben auch die Grünanlagen zum Stadtfest gründlich instand gesetzt und gereinigt“, sagt Thomas Otto. Inzwischen sind das Fahrgeschäft und die Zelte der Sanitäter wieder abgebaut. Stillstand ist jedoch nicht wieder eingekehrt.

Der hatte sich in den vergangenen Jahren nach und nach aufgebaut. 2020 schloss das Kino, dessen Betriebserlaubnis inzwischen ausgelaufen ist. Anfang 2024 machte das Restaurant Saigon gleichsam über Nacht dicht. Seit 2017 war es an dem Standort. Zuvor befand sich dort das Filmrestaurant und die Bar Oscar.

Im Februar 2025 folgte das Irish Pub, das ebenfalls mehr oder weniger über Nacht auszog. Die Bar hatte im September 2021 geöffnet. Auch weitere Einzelhändler verließen die Ladengeschäfte, zuletzt ein Friseursalon. Lediglich ein Secondhand-Laden belebt seit Dezember 2024 etwas das Erdgeschoss. Doch mit dem Stillstand soll es endgültig ein Ende haben.

„Der Eigentümer hat eine Investitionsentscheidung getroffen aufgrund einer belastbaren Anfrage“, sagt Thomas Otto. Folge ist, dass im Bereich des ehemaligen Restaurants Saigon beziehungsweise Oscar gebaut wird. Das Unternehmen Bauen und Sanieren aus Guben ist vom Eigentümer mit Sanierungsarbeiten beauftragt worden, sagt Thomas Otto. Unter anderem werden Schäden am Dach und an der Fassade beseitigt.

Vor allem tut sich etwas im Restaurantbereich. Der Generalbevollmächtigte sagt: „Es findet ein Innenausbau durch Entkernung und Neumodifikation statt.“ Im Inneren sah es trotz eines Betreiberwechsels eigentlich immer noch so aus wie im ehemaligen Oscar. „Wir haben alles herausgerissen“, so Thomas Otto.

Die Arbeiten finden ihm zufolge statt, weil es tatsächlich einen Interessenten gibt, der dort einziehen und ein Restaurant eröffnen will. Um wen es sich dabei handelt und was dort künftig an Speisen angeboten wird, darüber will Thomas Otto jetzt noch nicht reden. Er ist aber zuversichtlich, dass man im November, spätestens Ende des Jahres dort wieder essen gehen kann.

Auch für die benachbarte Fläche, das ehemalige Irish Pub, gibt es Gespräche. Wenn sie erfolgreich sind, könnte das gastronomische Angebot in diesem Bereich ebenfalls erweitert werden. Auch für die andere Seite, die gegenüber des City Centers liegt, gibt es Gespräche. Otto spricht von einer Dynamik.

Problemfall wird Leuchtturm

„Wir sind auf gutem Kurs“, gibt sich Thomas Otto zuversichtlich. Wenn sich alles so realisieren lässt wie geplant, könnte aus der Immobilie, die zuletzt eher ein Problemfall war, ein „Leuchtturm“ werden, ist sich der Generalbevollmächtigte sicher.

Und das Kino im Obergeschoss? Immer wieder gab es Pläne. Doch die Chancen stehen schlecht, dass der Filmpalast seinem Namen wieder gerecht wird. „Die Wirksamkeit und Betriebssicherheit der sicherheitstechnischen Ausrüstungen konnte, trotz Anhörung, nicht nachgewiesen werden. In der Folge wurde mit dem Schreiben vom 22.10.2022 eine präventive Nutzungsuntersagung für das Kino ausgestellt“, hat der Landkreis auf Anfrage im Juni mitgeteilt. Die übrigen Nutzungseinheiten des Gebäudes seien von dieser Untersagung nicht betroffen.

Thomas Otto sagt zum Kino: „Das kriegt man so nicht wieder hin. Es will auch keiner machen.“ Die vorhandene Technik sei veraltet. Eine Idee wäre, die Kinoräume multifunktional zu nutzen. Konkretes gibt es aber noch nicht.

Es findet ein Innenausbau durch Entkernung und Neumodifikation statt. Thomas Otto Generalbevollmächtigter d. Eigentümers

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