KFC reagiert nach Tierquälerei-Anzeige gegen Zulieferer aus Storkow

  • Kentucky Fried Chicken wird von Tierrechtsorganisation Aninova die Abnahme von Hähnchen aus Brandenburger Mastbetrieben vorgeworfen, in denen es um das Tierwohl nicht zum Besten steht. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Nach Tierquälerei-Vorwürfen gegen eine Storkower Mastanlage hat die Fast-Food-Kette KFC Konsequenzen angekündigt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen.

Storkow. Dass für den amerikanischen Fastfood-Konzern Kentucky Fried Chicken, kurz KFC, in Brandenburg Millionen Hühner leiden, titelt die Tierrechtsorganisation Aninova jetzt in einer Pressemitteilung. Konkret wirft sie drei Brandenburger Hähnchenmastbetrieben Tierquälerei vor, stellt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft, unter anderem gegen die mit Plukon zusammenhängende Hähnchenmast bei Storkow. Ein Hauptabnehmer von Plukon ist laut Aninova KFC. Die Fast-Food-Kette verarbeitet nach eigenen Angaben weltweit rund eine Milliarde Hühner pro Jahr und setzt sich mit einem „KFC Western Europe Farm Animal Welfare Program“ unter anderem für das Tierwohl ein.

„Wir sind sehr betroffen über die aktuellen Berichte zu einigen unabhängigen Betrieben, die in Verbindung mit unserem Lieferanten Plukon gebracht wurden“, schreibt eine von KFC beauftragte Pressestelle auf Anfrage. Die geschilderten Missstände seien inakzeptabel und verstießen eindeutig gegen KFC-Standards im Bereich Tierwohl, heißt es weiter. „Wir haben uns sofort, nachdem wir von dem Vorfall erfahren haben, mit Plukon in Verbindung gesetzt, um weitere Informationen zu erhalten.“ Nach Einschätzung des Fleischindustrieunternehmens stamme weniger als ein Prozent des gesamten KFC-Hähnchenbezugs in Deutschland aus den genannten Betrieben.

Diese Betriebe seien sofort ausgelistet worden, KFC untersuche den Sachverhalt gemeinsam mit Plukon weiter. „Alle unsere Lieferanten sind verpflichtet, anerkannte tiergerechte Praktiken sowie hohe Tierschutzstandards einzuhalten“, erklärt KFC. Das werde regelmäßig durch interne Fachleute sowie auch durch unabhängige externe Experten überprüft. Zudem vertraue KFC auf die kontinuierliche Kontrolle durch die zuständigen Veterinärbehörden.

Die Untersuchung der Vorwürfe gegen die Hähnchenmast in Storkow im Rahmen des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte auf Anfrage auch die Pressestelle des Landkreises Oder-Spree. Katrin Laske verweist jedoch darauf, dass „Auskünfte zum Stand des Verfahrens ausschließlich von der Staatsanwaltschaft erteilt werden können“.

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