AfD-Politiker will Landrat werden
Entscheidung Der erste Herausforderer von Landrätin Karina Dörk (CDU) in der Uckermark steht fest. Es ist Felix Teichner.
Schwedt. Nun ist es raus: Felix Teichner will für die AfD der nächste Landrat in der Uckermark werden. Der Landtagsabgeordnete, Jahrgang 1991, ist damit der erste Herausforderer von Landrätin Karina Dörk, die noch nicht offiziell als Kandidatin der Christdemokraten nominiert ist, aber dem Vernehmen nach Ambitionen hat, in die Verlängerung zu gehen.
Laut einer Pressemitteilung der AfD-Uckermark ist Felix Teichner am Sonntag mit „breiter Mehrheit“ von den Mitgliedern seiner Partei aufgestellt worden. Der Wahltermin ist erst in der vergangenen Woche vom Kreistag festgelegt worden. Die Wähler werden den Urnengang am 19. April absolvieren.
Entscheidung überrascht nicht
Dass die AfD für den Posten des Landrats einen Kandidaten aufstellt, ist keine Überraschung. Dieser Schritt war in der Vergangenheit bereits öfter bekannt gegeben worden. Allein ein Name war aus AfD-Kreisen bisher nicht zu erfahren. Ungewöhnlich war lediglich, dass die Partei für die Bürgermeisterwahl in Prenzlau keinen Kandidaten aufgestellt hatte.
In der Kreisstadt ist jüngst Marek Wöller-Beetz mit großer Mehrheit zum Stadtoberhaupt gewählt worden. Der 1. Beigeordnete hatte sich als Einzelbewerber gegen die Einzelbewerberin Eve Guske durchgesetzt. Seine politische Heimat hat Marek Wöller-Beetz allerdings in der CDU. Nun will es Felix Teichner also wissen. Der gelernte Industriemechaniker ist seit 2019 Landtagsabgeordneter. Bereits seit 2016 bekleidet er kommunale Mandate, aktuell als Abgeordneter im Kreistag Uckermark, als Mitglied der Prenzlauer Stadtverordnetenversammlung sowie als Ortsvorsteher seines Heimatortes Güstow.
Felix Teichner zählt wie Hannes Gnauck, dem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis 57 – nördlicher Barnim und Uckermark – zu den Akteuren in der AfD, die besonders weit rechts stehen. Gnauck war bis zur Auflösung auch Bundesvorsitzender der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative. Gerade in der Kreisstadt Prenzlau haben Felix Teichner und Hannes Gnauck Akzente gesetzt, indem sie sich öffentlichkeitswirksam gegen die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung eingesetzt haben. Immer wieder gelang es der AfD-Führung im Kreistag auch, Landrätin Karina Dörk unter Druck zu setzen.
Der Wahlkampf dürfte damit endgültig eröffnet sein. In seiner Rede bei der Aufstellungsversammlung zeigte Felix Teichner gleich ein Feld, auf dem sich die AfD offenbar mit der Amtsinhaberin messen möchte: der Gesundheitsversorgung in Prenzlau. Dort hatte es nach einer über Monate währenden Hängepartie einen Kompromiss in der GLG-Krise gegeben.
Felix Teichner kündigte an, dass eines seiner wichtigsten Vorhaben der Erhalt der Notfallversorgung in Prenzlau sei, was auch die Landrätin bereits als Ziel verkündet hatte und den Weg dazu aufgezeigt hat. Für die Beschäftigten solle es im Zuge der Einigung zunächst nur eine Sonderzahlung geben, verkündete Karina Dörk. Felix Teichner möchte dagegen die Gehälter der Mitarbeiter in der Uckermark an jeder der Kollegen innerhalb der Konzernschwester in Eberswalde anpassen.
Weitere Vorhaben des AfD-Politikers sind nach eigenem Bekunden die schwierige Finanzlage im Kreis, die er als „Finanzkrise“ benennt. Felix Teichner kündigte im Falle seiner Wahl einen harten Sparkurs an, „ohne dabei notwendige Investitionen zu verschleppen“. Der Herausforderer hatte aber auch lobende Worte für die Amtsinhaberin.
Lob für die Amtsinhaberin
Der Kandidat betonte, dass er Karina Dörk durchaus für eine versierte Verwaltungsfrau halte. Allerdings hätte sie den politischen Willen der Mehrheit der Uckermärker nicht im Blick. Felix Teichner kündigte an, er werde anders als „meine Vorgängerin“ mit allen Menschen reden, „auch mit vermeintlich politischen Gegnern“.
Felix Teichner zählt zu den Akteuren in der AfD, die besonders weit rechts stehen.