Piloten loben neuen Asphalt
Infrastruktur Der Flugplatz Neuhausen wird zu einem Test- und Entwicklungszentrum für unbemannte Luftfahrt ausgebaut und könnte für Feste genutzt werden.
Sie macht Piloten schon jetzt richtig Laune: die neue Start- und Landebahn auf dem Flugplatz in Neuhausen (Landkreis Spree-Neiße). Seit wenigen Wochen ist die frisch asphaltierte Piste in Betrieb. Gleichwohl braucht es jetzt aber noch ein paar abschließende Bauarbeiten, damit alles neu und perfekt ist.
Bis Ende dieses Jahres soll der erneuerte Flugplatz voll funktionsfähig sein. Die neue Genehmigung der Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg liegt bereits vor.
Bauarbeiten vor Abschluss
Die Bauarbeiter sind inzwischen auf den letzten hundert Metern angekommen. Hier finden jetzt noch Markierungsarbeiten und die Installation der Beleuchtung auf einer der beiden neu erschlossenen Rollbahnen statt, die das ebenso neue Vorfeld und die moderne Tankstelle mit der Start- und Landebahn verbinden.
Die Tankstelle wurde im Zuge der Bauarbeiten extra verlegt. Früher wurden die Flugzeuge und Hubschrauber dicht an der Einfahrt zum Flugplatz betankt. Doch dort gibt es auch Anwohner, die teilweise unter dem damit verbundenen Lärm litten.
Denn vor allem, wenn Rettungs- und Polizeihubschrauber des Nachts auftanken, um die Einsatzfähigkeit gewährleisten zu können, sind die Geräusche besonders störend. Jetzt ist die Tankstelle so platziert, dass es für Anwohner deutlich ruhiger geworden ist.
Etwa 3000 Meter sind es jetzt einmal rundherum – vom Vorfeld über die beiden Rollbahnen bis zum Anfang beziehungsweise Ende der Start- und Landebahn. Letztere nimmt etwa ein Drittel ein, 1080 Meter ist sie lang. Mitte Juli war die Piste nach den Bauarbeiten wieder freigegeben worden. Früher war es fast 90 Jahre lang eine Grasbahn; tauglich zum Starten und Landen freilich, immer auch etwas holprig.
Das ist jetzt ganz anders. Piloten heben in Neuhausen nun auf einer aalglatten Piste ab. Der Widerstand beim Start ist deutlich geringer, umso schneller sind die Flieger denn auch in der Luft, sagt Torsten Höhn, der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Cottbus/Neuhausen mbH. „Auch dadurch gibt es jetzt entsprechend weniger Lärm.“
Unter anderem Cessnas stehen im Hangar. Höhn betont: „Es ist weit und breit die einzige komplett neu gebaute Start- und Landebahn.“ Entsprechend merke man auch das gestiegene Interesse von Piloten.Auch das ansässige Unternehmen Aeroheli startet von Neuhausen aus mit Hubschraubern – zur Pipelineüberwachung sowie zu anderen Industrie- und Wartungsdienstleistungen sowie für die Flugausbildung.
Seit Juni 2024 wird der Verkehrslandeplatz Neuhausen saniert. Mehrere Millionen Euro kommen dafür aus der Strukturförderung des Bundes und aus Eigenmitteln der Gemeinde Neuhausen/Spree.Die Befestigung der Start- und Landebahn sowie die Erschließung der Rollwege inklusive hochmoderner Leit- und Flugsicherungstechnik sind dabei nur zwei Aspekte. Der Flugplatz wird zudem zu einem Test- und Entwicklungszentrum für unbemannte Luftfahrt ausgebaut. Auf dem Gelände soll künftig auch ein neues Gewerbegebiet entstehen.
Wenn es nach Geschäftsführer Torsten Höhn geht, soll der Platz aber weitaus mehr als Wirtschaftsstandort sein.
Er meint, das Gelände sei bestens geeignet für Sport- und Kulturveranstaltungen. Erste Ideen zum Beispiel: ein Foodtruck-Treffen, Flugplatz- und Kinderfeste mit Hüpfburg und Co. oder Tage, an denen das Flugplatzgelände mit dem Fahrrad und Inline-Skates genutzt werden kann.
Beim Start gibt es jetzt weniger Lärm. Torsten Höhn, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft