Auf dem richtigen Weg
Man kann die Bemühungen des US-Präsidenten um einen Frieden in der Ukraine belächeln. Doch er zwingt die Konfliktparteien in einen konstanten Austausch, und das ist ein Anfang.
Donald Trump ist kein Politiker im herkömmlichen Sinne. Der US-Präsident entspricht nicht dem Bild eines demokratischen Führers, das die meisten Menschen in den westlichen Industriestaaten gewöhnt sind. Vielleicht liegt die hohe Zustimmung, die er in seiner Heimat genießt, genau daran. Er ist anders als die anderen: unberechenbarer, autokratischer und launischer.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das zu spüren bekommen, die europäischen Verbündeten und auch der chinesische Konkurrent. Ist jetzt Wladimir Putin an der Reihe? Die Drohung, Tomahawk-Raketen an die Ukrainer zu liefern, hat ganz offenbar Wirkung gezeigt in Moskau. Es sieht so aus, als wolle Trump die gleiche Methode, mit der er Israel und die Hamas zu einem Waffenstillstand getrieben hat, nun anwenden, um in der Ukraine das Gleiche zu bewerkstelligen. Sein Vorgehen wird von professionellen Diplomaten, Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern belächelt. Doch das macht nichts. Sollte Trump am Ende mit seiner Methode Erfolg haben, wird keiner mehr danach fragen, wie er diesen Erfolg erreicht hat. Das Ergebnis zählt, sonst nichts.