Ort der Erinnerung gesucht
Gedenken In Berlin soll an die Kolonialvergangenheit erinnert werden. Dazu reist die Kultursenatorin nun nach Namibia.
Berlin. In Berlin sollte mit einem zentralen Gedenkort an die Kolonialvergangenheit erinnert werden – das fordert ein Bündnis, das das Konzept „Kolonialismus erinnern“ erarbeitet hat. Der Bericht wurde Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) übergeben. Ein zentraler Lern- und Erinnerungsort solle in Berlins Mitte und an einem historisch relevanten Standort entwickelt werden, heißt es darin.
Im Blick seien derzeit unter anderem der Standort des ehemaligen Deutschen Kolonialmuseums an der Moltkebrücke, der Ort des früheren Königlichen Museums für Völkerkunde in Berlin-Kreuzberg und das Areal am Karpfenteich im Treptower Park, wo 1896 die sogenannte Völkerschau der Ersten Deutschen Kolonialausstellung stattgefunden habe.
Das Abgeordnetenhaus hatte 2019 die Entwicklung eines Aufarbeitungs- sowie Erinnerungskonzeptes zum Kolonialismus beschlossen. Das Konzept wurde von Initiativen aus der Zivilgesellschaft unter Federführung des Literaturwissenschaftlers Ibou Coulibaly Diop erarbeitet.
Gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) reist Wedl-Wilson diese Woche in Namibias Hauptstadt Windhoek. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft beider Kommunen. Das Deutsche Reich war von 1884 bis 1915 Kolonialmacht im damaligen Deutsch-Südwestafrika und schlug Aufstände gegen seine Herrschaft brutal nieder.