Italienische Polizei gerät in eine Falle
Explosion Drei Beamte werden bei einer Zwangsräumung getötet und 15 weitere Einsatzkräfte verletzt.
Verona. In Italien ist ein groß vorbereiteter Einsatz zur Zwangsräumung eines Hauses für die Polizei zur tödlichen Falle geworden: Als ein Sonderkommando in der norditalienischen Kleinstadt Castel D’Azzano nahe Verona die Tür öffnen wollte, gab es eine gewaltige Explosion. Drei Polizisten im Alter zwischen 36 und 56 Jahren kamen ums Leben. Mindestens 15 Polizisten und Feuerwehrleute wurden verletzt. Alles deutet darauf hin, dass die Explosion von den Bewohnern ausgelöst wurde.
In dem zweistöckigen Gebäude waren laut Staatsanwaltschaft sechs Gasflaschen versteckt, die jederzeit zur Explosion gebracht werden konnten. Vermutet wird, dass eine 59-Jährige das Gas mit einem Molotow-Cocktail entzündete. Die Frau bewohnte das Haus mit ihren 63 und 65 Jahre alten Brüdern. Alle drei wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlichen Mordes.
Das Haus wurde völlig zerstört. Die Geschwister, die in der Landwirtschaft tätig waren, sollen seit längerem in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt haben. Laut der Zeitung „La Repubblica“ hatten sie mehrfach damit gedroht, sich bei einer Pfändung in die Luft zu sprengen. Ein Nachbar sagte: „Das letzte Mal hatten sie sich mit Benzin übergossen. Sie hatten alles verloren. Sie lebten ohne Strom, ohne Gas, wie in einer Höhle.“