U-Bahn-Linie 2 ab Montag gesperrt

  • Der Bahnsteig der U-Bahnlinie U2 an der Station Alexanderplatz wird bald verwaist sein. Denn die wichtige Ost-West-Verbindung wird demnächst gesperrt. Foto: Carsten Koall/dpa
  • Modernisierung: Die alte Relais- und Gleisbildtechnik im U-Bahn-Stellwerk am Alexanderplatz wird jetzt schrittweise durch digitale Komponenten ersetzt. Foto: Soeren Stache/dpa

ÖPNV Fahrgäste müssen die nächsten zwei Wochen auf Busse umsteigen. Die halten nicht an jedem Bahnhof.

Berlin. Für Pendler in Berlin gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: In den Herbstferien wird die U-Bahnlinie U2 zwischen Pankow und Ruhleben auf einem Abschnitt mit acht Bahnhöfen für zwei Wochen gesperrt. Die Fahrgäste müssen von Montag bis 3. November auf der wichtigen Ost-West-Verbindung zwischen Stadtmitte und Senefelderplatz auf Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen und erheblich längere Fahrzeiten einplanen. Da die Busse auch teilweise nicht direkt an den betroffenen Bahnhöfen halten, empfiehlt es sich, wenn möglich, direkt auf andere U-Bahnlinien oder die Stadtbahn umzusteigen.

Grund für die Sperrung ist die Inbetriebnahme eines neuen Stellwerks am Alexanderplatz, wo die U-Bahnlinie in den Herbstferien ebenfalls weder verkehren noch halten kann. Dort wird das 40 Jahre alte sogenannte Gleisbild-Relaisstellwerk durch ein modernes elektronisches Stellwerk ersetzt, teilen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit.

„Neue Züge, neues Stellwerk – die U2 ist auf Kurs in Richtung Zukunft“, freut sich Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG. Und verkündet dann auch die gute Nachricht: „Ab Januar können wir auf dieser Linie wieder zu einem Vier-Minuten-Takt zurückkehren.“

Effizientere Technik

Denn ein Stellwerk ist sozusagen das Gehirn der Zugsicherung. Es sorgt dafür, dass Züge sicher fahren, Fahrwege freigehalten werden und Gleise exklusiv zugewiesen bekommen. Die Vorteile des elektronischen Stellwerks seien laut BVG vielfältig: „Es bietet mehr betriebliche Fahrmöglichkeiten, ist weniger verschleißanfällig, die Kommunikation erfolgt schnell und zuverlässig, softwarebasierte Anpassungen sind möglich.“ So sei die neue Technik platzsparender, effizienter und zukunftsfähig. Für den Betrieb bedeute das auch höhere Pünktlichkeit und einen stabileren U-Bahn-Verkehr.

Doch die Umstellung vom alten auf das neue Stellwerk ist auch eine enorme betriebliche Herausforderung. Die alte Relais- und Gleisbildtechnik müsse dabei schrittweise durch digitale Komponenten ersetzt werde, die die Signale dann digital steuern. „Die aufwendigen Arbeiten können nicht im laufenden Betrieb durchgeführt werden, weshalb eine zweiwöchige Sperrung unumgänglich ist“, erklärt die BVG. Um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, habe man die Umstellung in die Herbstferien gelegt.

Ersatzverkehr nicht linientreu

Der Ersatzverkehr mit barrierefreien Bussen folgt dabei nicht genau der U-Bahnlinie 2. Die Haltestellen befinden sich meist nur in der Nähe der betroffenen U-Bahnhöfe. So hält der Ersatzverkehr unter anderem an den Bushaltestellen U- und S-Bahnhof Alexanderplatz/Gontardstraße sowie U-Bahnhof Rotes Rathaus. Statt am Bahnhof Klosterstraße steuert der Ersatzverkehr das Nikolaiviertel an. Statt am U-Bahnhof Märkisches Museum halten die Busse an der Station Fischerinsel.

In der Nähe des U-Bahnhofs Hausvogteiplatz hält der Ersatzverkehr an der Jerusalemer Straße. Fahrgäste aus Richtung Ruhleben müssen zudem schon am kürzlich umbenannten U-Bahnhof Anton-Wilhem-Amo-Straße (ehemals Mohrenstraße) in den Ersatzverkehr einsteigen – also eine Haltestelle vor Stadtmitte.

Erschwerend für Pendler auf der U2 im Osten Berlins kommt hinzu, dass die Züge Richtung Pankow aufgrund von Bauarbeiten noch bis zum 12. März 2026 nicht am U-Bahnhof Senefelderplatz halten. Diese Station ist nur für Fahrgäste in Richtung Ruhleben zu erreichen.

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