Adenauer SRP+ unterstützt linke Gegendemo gegen AfD

  • Vom Bus Adenauer SRP+ aus gab es zahlreiche Redebeiträge der Gegendemo. Foto: Christian Bark

Politik In Neuruppin haben Hunderte gegen eine AfD-Veranstaltung demonstriert. Dabei war auch ein Bus des Zentrums für politische Schönheit.

Zu einer Kundgebung der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) haben linke Bündnisse in Neuruppin am Freitagabend eine Gegendemo veranstaltet. Hunderte Menschen kamen zum Neuruppiner Schulplatz. Auch ein Bus mit ganz besonderer Geschichte rollte an.

Zur Gegendemonstration hatten unter anderem das Aktionsbündnis Brandenburg, die Linksjugend Solid, das linke Wohnprojekt „Mittendrin“ und das Aktionsbündnis „Neuruppin bleibt bunt“ aufgerufen. Geschwenkt wurden auf dem Schulplatz aber auch Fahnen der Antifa.

Das Bündnis wollte laut Aufruf „angesichts der zunehmenden politischen Radikalisierung, die nicht nur Neuruppin, Brandenburg oder Deutschland, sondern die ganze Welt betrifft, ein klares Zeichen setzen: für Menschenrechte, Demokratie und eine offene Gesellschaft“.

Dem waren etwa 1000 Menschen gefolgt,  „ein großer Erfolg“, wie Christiane Schulz von „Neuruppin bleibt bunt“ kommentierte. Der Schulplatz war mit einer Vielzahl an Polizeikräften gesichert und in der Mitte durch Absperrungen geteilt worden.

Zur Kundgebung der AfD waren ebenfalls Hunderte Menschen gekommen. Die Partei hatte unter anderem ihren brandenburgischen Fraktionschef Hans-Christoph Berndt sowie den AfD-Landtagsabgeordneten Dennis Hohloch eingeladen. Sie unterstützten Götz Frömming, den AfD-Direktkandidaten für den Wahlkreis 56, zu dem Ostprignitz-Ruppin gehört.

Frömming ging kurz auf den Mord eines mutmaßlich psychisch gestörten, längst ausreisepflichtigen Afghanen an einem Kind und einem Mann jüngst in Aschaffenburg ein. Er ordnete das Ereignis in eine Kette von Gewalttaten durch Migranten ein, etwa in Magdeburg und Solingen.

Der AfD-Mann sagte, dass Geld lieber für Fahrradwege in Peru ausgegeben würden, statt davon hiesige Schlösser und Städte zu sanieren. „Denn unsere Natur und Kultur sind unser Pfand für den Tourismus.“ Doch das werde seit Jahren durch Windräder zerstört. Frömming sprach sich für ein Ende der Errichtung von Windparks in Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und dem Havelland aus.

Auf der Gegenseite warnten Redner vor der Instrumentalisierung der Gewalttaten in Aschaffenburg durch rechte Kräfte. Der Grünen-Politiker Wolfgang Freese zitierte rechtsradikale Aussagen von AfD-Politikern, die auch Götz Frömming hätten bekannt sein müssen.

Ein Aktivist vom Wohnprojekt Mittendrin sprach davon, dass rechte Stimmungsmache nur dem Kapital nütze. Die Unzufriedenen würden gegeneinander aufgehetzt. Angesichts der rechten und neoliberalen Bedrohung der Gesellschaft sehe er nur den Klassenkampf als künftige politische Lösung.

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Redner warnten davor, die Gewalttaten von Aschaffenburg zu instrumentalisieren.

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