Marschall von Barfus ist zurück
Königs Wusterhausen. Nach fast 100 Jahren Abwesenheit ist ein von König Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) gemaltes Bild in die Sammlungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) zurückgekehrt. Es bereichert nun die Dauerausstellung im Schloss Königs Wusterhausen und die dortige Sammlung eigenhändiger Bilder des preußischen Monarchen.
Das Bildnis des Generalfeldmarschalls Johann Albrecht Graf von Barfus (1634–1704) besticht weniger durch seine Qualität, ist jedoch ein beredtes Zeugnis königlichen Kunstschaffens. Der Monarch beschäftigte sich seit den 1730er-Jahren mit Malerei und schuf zahlreiche Gemälde. Dabei konnte der „Soldatenkönig“, der in seinen letzten Lebensjahren schwer erkrankt war und unter Schmerzen litt, entspannen. Meist kopierte er andere Gemälde, die sich in den Schlössern befanden. 80 derartige Bilder sind bekannt, im Bestand der SPSG haben sich etwa 40 erhalten, die im Schloss Königs Wusterhausen gezeigt werden.
Entstanden in Kossenblatt
Sie entstanden im Schloss Kossenblatt, das der König 1736 erworben von den Erben des kurbrandenburgischen Generalfeldmarschalls Johann Albrecht Graf von Barfus abgekauft hatte. Friedrich Wilhelm I. verbrachte dort zwischen 1736 und 1738 mehrere Wochen im Jahr. 1736 schuf er – offenbar unter Verwendung einer vor 1702 entstandenen Porträtgrafik – das Bildnis des früheren Besitzers von Kossenblatt.
Gemeinsam mit den anderen Gemälden des Königs befand es sich noch bis in die 1820er-Jahre im Schloss Kossenblatt, kam dann ins Potsdamer Stadtschloss und wurde 1948 vom Haus Hohenzollern verkauft. Seitdem befand es sich in Privatbesitz. Vor einigen Jahren konnte es auf einer Auktion für die SPSG zurückerworben werden.
Infos: www.spsg.de
Museum Ein von Friedrich Wilhelm I. gemaltes Bild bereichert die bestehende Sammlung im Schloss Königs Wusterhausen.