Vaterglück und Doppelpack

  • Ein ganz besonderes Wochenende fand für Tolcay Cigerci am Samstag einen perfekten Ausklang. Die Fans von Energie Cottbus bejubeln den frisch gebackenen Vater unter anderem für seinen Doppelpack gegen Alemannia Aachen. Foto: Steffen Beyer

Energie Cottbus Tolcay Cigerci ist Vater geworden und führt den FCE danach zum Sieg. Der Verein scherzt über die Transferrechte des Sohnes.

Was für ein Wochenende für Tolcay Cigerci: Nur einen Tag nach der Geburt seines Sohnes stand der Offensivspieler von Energie Cottbus wieder auf dem Platz – und avancierte beim 3:2-Erfolg gegen Alemannia Aachen zum Matchwinner. Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte ihm freigestellt, ob er überhaupt spielen möchte.

Aber schon im Vorhinein sagte Wollitz, dass Cigerci zu gerne Fußball spiele und sicherlich anwesend sein werde, wenn es die Umstände zulassen. Und er sollte Recht behalten.

Cigerci wollte unbedingt spielen

Gerade einmal einen Tag alt war der Sohn Nayel, als Tolcay Cigerci am Samstagnachmittag im Leag Energie Stadion auflief – und doppelt traf. Mit zwei Toren ebnete der 30-Jährige den Weg zum 3:2-Heimsieg über Alemannia Aachen. Nach dem Abpfiff war ihm die Emotion deutlich anzumerken. „Ich bin dankbar für alles, ob es zu Hause ist oder auf dem Platz. Man muss alles zu schätzen wissen“, sagte Cigerci. „In solchen Zeiten ist man wahrscheinlich auch ein bisschen emotionaler. Ich bin einfach froh, dass alle gesund sind.“

Die Geburt seines ersten Kindes hatte Cigerci am Freitagvormittag gefeiert. Am Samstag folgte die sportliche Krönung. Für Cigerci war das ein besonderer Moment. Er sagte, er wollte einfach spielen, auch für seinen kleinen Sohn.

Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte seinem Schützling zuvor die Entscheidung selbst überlassen. „Ich hab gestern Mittag mit ihm länger telefoniert, heute auch nochmal“, berichtete der Coach. „Ich hab ihm das freigestellt. Wenn er lieber bei seiner Frau bleiben möchte, hätte ich ihn heute freigestellt.“ Doch Cigerci rief um 10.12 Uhr selbst an – mit einer klaren Botschaft: Er wollte spielen.

„Er ist sehr glücklich, sehr euphorisch“, erzählte Wollitz im Interview bei Magentasport vor dem Spiel. „Ich freue mich für seine Frau, ich freue mich für ihn. Und jetzt freue ich mich, dass er sich heute nochmal krönen konnte – für den kleinen Junior, wie er immer sagt.“ Während Cigerci auf dem Platz jubelte, waren seine Frau und die Schwiegereltern noch im Krankenhaus.

Sein Bruder Tolga Cigerci, selbst Fußballprofi und ehemaliger Bundesligaakteur sowie vierfacher türkischer Nationalspieler, brachte ihn ins Stadion. Auf die scherzhafte Frage, ob der Nachwuchs schon als Linksfuß erkennbar sei, antwortete Tolcay Cigerci lachend: „Leider noch nicht. Ist auch egal – Hauptsache, alle sind gesund.“

Energie Cottbus gratuliert

Energie Cottbus vermeldete am Geburtstag des kleinen Nayel Cigerci die frohe Kunde. „Was seit Tagen mit Spannung erwartet wurde, ist nun endlich vollbracht. Die Frau von Tolcay Cigerci hat am Freitagmorgen einen Sohn zur Welt gebracht. Mutter und Kind sind wohlauf und erholen sich nun von den Anstrengungen. Wir wünschen der kleinen Familie Cigerci alles erdenklich Gute und freuen uns mit ihnen“, hieß es vom Verein auf seinen Kanälen in den Sozialen Netzwerken. Und auch über die Transferrechte von Cigerci Junior wurde gescherzt: „Bevor Fragen aufkommen. Die Transferrechte liegen bereits bei uns.“

Der Name des Sohnes verspricht auf jeden Fall eine große Zukunft und passt zur Fußballfamilie Cigerci. „Nayel“ bedeutet im Arabischen so viel wie „Gewinner“, „Erfolgreicher“ oder „jemand, der sein Ziel erreicht“ – es wäre auch eine gute Beschreibung für seinen Vater Tolcay.

Der Name von Sohn Nayel bedeutet auf arabisch „Gewinner“ oder „Erfolgreicher“.

NÄCHSTER ARTIKEL