Bauprojekt in Planungsphase
Einzelhandel Seit Monaten ist es still um die Errichtung eines Rewe-Marktes am Theater in Schwedt. Nun wurde bestätigt, dass der Standort weiter im Rennen sei.
Gerade erst haben die Bürger in Schwedt mit viel Kraft und Ausdauer ihr Oktoberfest zwischen altem Marktplatz und Uckermärkischen Bühnen gefeiert. Dass die Festmeile sich nicht mehr entlang der Vierradener Straße zieht, ist für die Schausteller eine Herausforderung. Viele Besucher begrüßen jedoch, dass die Angebote nun kompakt an einem Ort zu finden sind.
Fest zum Konzept gehört dabei auch der Parkplatz der Uckermärkischen Bühnen. Dabei gibt es bekanntlich für die Fläche schon ganz andere Pläne, als dort Feste für die Schwedter Menschen auszurichten. Denn die Rewe-Gruppe möchte sich gern in der Stadt ansiedeln, bevorzugte Fläche ist der alte Markt.
Die allerdings wird auch ein potenter Investor wie Rewe nicht bekommen. Da sind sich Verwaltung und Politik in Schwedt einig wie selten. Mit Blick auf die Lage und den Wunschstandort hat die Verwaltung dem bekannten Lebensmittelhändler mit Sitz in Köln jedoch den Parkplatz der Uckermärkischen Bühnen als Standort angedient.
Über das Thema ist bereits vor Monaten heiß diskutiert worden. Denn es gibt Vorteile, aber auch gewichtige Nachteile des Projekts. Zum einen wünschen sich die Akteure in der Verwaltung am Standort im Schatten des Theaters ein attraktives Angebot von Gastronomie und Unterhaltung. Das Kino „FilmforUM“ könnte aus dem sogenannten „Camp“ dorthin umziehen.
Umstritten in der Stadt ist indes der Bau einer Tiefgarage auf dem Gelände. Die Befürchtung: Die Parkplätze rund um den Lebensmittler könnten anders als bisher nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen. Doch so weit, dass es zu möglichen Gebühren für eine Tiefgarage kommt, sind die Pläne keineswegs. Entsprechend gibt es dazu auch keine Auskunft oder überhaupt Anhaltspunkte.
Doch die Rewe-Gruppe ist inzwischen bekannt für ihre aufwändige Architektur und die Systematik der Präsentation ihrer Waren, wie es die Kunden in Schwedt bereits im Neubau in Angermünde bestaunen können. Dass Rewe Restaurants oder gar ein Kino betreibt oder zumindest mit unter dem Dach der Märkte beherbergt, wie es in Schwedt vorgesehen ist, ist eher ungewöhnlich.
Und überhaupt. Von dem Projekt ist seit Wochen nichts verlautbart. Im Mai 2024 haben die Stadtverordneten den Bebauungsplan „Kerngebiet Berliner Straße/Oderstraße“ auf den Weg gebracht. Zumindest die Mehrheit in dem Gremium hat dafür gestimmt. Aus Sicht der Stadtplaner hat sich seitdem nicht viel getan. Stadtsprecherin Corina Müller bringt es aus Sicht der Verwaltung auf den Punkt: „Rewe ist am Zug“. Laut der Abteilung Stadtplanung habe sich der Sachstand seit der Entscheidung nicht verändert. „Uns liegen keine neuen Erkenntnisse zu inhaltlichen oder formellen Aktivitäten von Rewe vor“, sagt die Stadtsprecherin.
Und was sagt Rewe zu den Plänen? Bisher haben sich die Kölner zwar stets zu einem möglichen Standort in Schwedt bekannt und ihr Interesse bestätigt, dort einen Markt bauen zu wollen. Zu den Plänen im Schatten des Theaters haben sie jedoch stets vornehme Zurückhaltung geübt.
Auf die aktuelle MOZ-Anfrage antwortet eine Sprecherin der Unternehmenskommunikation bereits ein wenig offener. Sie bestätigt das aktuelle Interesse einer Neuansiedlung in Schwedt und sagt: „Das Projekt befindet sich aktuell in der wirtschaftlichen Bewertungs- und Planungsphase.“
Zeitrahmen noch unklar
Aus diesem Grund seien bisher auch seitens der Rewe-Gruppe keine weiteren Schritte unternommen worden, auf die die Stadtverwaltung verwiesen habe. Einen Zeitrahmen zur möglichen Umsetzung des Projektes könne zurzeit nicht genannt werden. Die Sprecherin betont: „Die geplante Mischnutzung mit Kino und Gastronomie entspricht dem Wunsch der Stadt und wird individuell geprüft.“
Im Mai 2024 haben die Stadtverordneten den Bebauungsplan auf den Weg gebracht.