„Vielzahl von Spezialitäten“
Was zeichnet deutschen Käse aus? Und was sind die Exportschlager? Der Käsesommelier Markus Bornholdt ordnet ein – und erzählt, was er über vegane Käsealternativen denkt.
Markus Bornholdt ist Mitglied im Vorstand des Verbands der Käsesommeliers. Mit seinem Unternehmen „Käpt’n Cheese“ will er Käsefans in Schleswig-Holstein vielfältige Spezialitäten näherbringen. Im Interview erklärt er, welcher deutsche Käse international besonders gefragt ist, was er über die veganen Alternativen denkt – und welchen Vorteil die Schweiz gegenüber anderen Ländern hat.
Herr Bornholdt, bei Käse denken die meisten wohl zuerst an die Schweiz und Niederlande, an Italien oder Frankreich. Wie schlägt sich der deutsche Käse denn im internationalen Vergleich?
Ich habe selbst auch bei Käse immer erst an die Schweiz gedacht – immerhin hatten die Eidgenossen seit der Antike Zeit, ihr Käsebusiness zu perfektionieren. Dabei müssen sich unsere einheimischen Käse keineswegs verstecken, was zum Beispiel regelmäßige Prämierungen beim World Cheese Award eindrucksvoll beweisen.
Was zeichnet deutschen Käse denn aus?
Wir produzieren hier eine Vielzahl von Käsespezialitäten aus den unterschiedlichsten Milcharten. Und das auf einem hohen qualitativen Niveau. Besonders bei den kleinen, regionalen Hofkäsereien gibt es eine Menge kleiner Käseschätze zu entdecken.
Was sind die deutschen Exportschlager?
Die deutschen Exportschlager finden sich vor allem unter den industriell hergestellten Käsesorten, die fast in aller Welt zu finden sind. So erfreuen sich zum Beispiel Edelpilzkäse wie Montagnolo besonders im angelsächsischen Raum einer hohen Beliebtheit. Aber auch Emmentaler, Limburger, Butterkäse & Co. werden erfolgreich exportiert.
Zum Abschluss: Was denkt der Käsesommelier über die veganen Alternativen?
Ich werde niemals jemandem irgendwelche Ernährungsvorschriften machen. Und wer aus welchen Gründen auch immer sein Heil in diesen Produkten findet, der möge damit sein Glück finden.
Für meinen eigenen Speiseplan scheiden diese Erzeugnisse aber aus. Einerseits hat noch keine vegane Käsealternative meinen Weg gekreuzt, die auch nur halbwegs geschmacklich überzeugen konnte, andererseits halte ich die Zutatenlisten vieler dieser Produkte für mich persönlich zu bedenklich, als dass sie für mich infrage kommen.